Teufelskreis durchbrechen
VON SIMON KAMINSKI Humanisten. So geschah es in Aleppo, so lief es in Ost-Ghuta.
So weit aber darf es jetzt in Idlib nicht kommen. Dort steht der Endkampf unmittelbar bevor. Es ist also allerhöchste Zeit, um den Teufelskreis zu durchbrechen. Moskau muss seine syrischen Verbündeten sofort stoppen. Die Türkei und der Westen müssen versuchen, gemäßigte Rebellen davon zu überzeugen, dass der militärische Widerstand sinnlos ist. Auf diese Weise könnten die Kämpfer des Terrornetzwerks Al-Kaida dort isoliert werden. Vielleicht ist dies die letzte Chance, die weit über zwei Millionen Zivilisten in Idlib vor Tod und Vertreibung zu retten. bietet ein Dreier-Gipfel von Türkei, Russland und Iran im iranischen Tabriz kommende Woche.
Während die türkisch-russische Kooperation enger wird, bemüht sich Moskau nach Kräften, weitere Keile zwischen Ankara und Washington zu treiben. Celalettin Yavuz, Professor an der AyvansarayUni in Istanbul, verwies im Gespräch mit unserer Zeitung auf jüngste russische Vorwürfe an den Westen: Laut Moskau könnten syrische Rebellen in Idlib mit britischer Unterstützung Chemiewaffen einsetzen und die Schuld der Regierung in Damaskus in die Schuhe schieben, um Luftangriffe der USA zu provozieren. Moskau versuche, die türkische Regierung von dieser Version zu überzeugen, sagte Yavuz. Das Vertrauen zwischen Türkei und USA sei so zerrüttet, dass Ankara an eine Provokation der USA glauben werde, wenn es C-Waffeneinsätze in Idlib geben sollte, so Yavuz. Auch neue türkische Truppenverlegungen über die Grenze nach Nord-Syrien hängen mit der türkisch-amerikanischen Krise zusammen, die wegen der Inhaftierung eines US-Pastors in der Türkei eskaliert ist.