Panther kommen ins Straucheln
Im ersten Heimspiel der Saison beginnt der AEV stark, verliert dann gegen Mannheim aber die Kontrolle und mit 1:5 auch das Spiel. Dabei machen es sich die Augsburger selbst schwer
Vor 24 Jahren feierte die Deutsche Eishockey-Liga in Augsburg ihre Premiere. Eine sich selbst verwaltende Liga schrieb ein neues Kapitel deutscher Sportgeschichte in der Stadt mit dem ältesten Eislauf-Verein Deutschlands, der 1878 gegründet worden ist und 2018 sein 140-jähriges Bestehen feiert. Am 15. September 1994 empfingen die Panther die Maddogs aus München. Die verrückten Hunde gingen wenige Wochen später aus finanziellen Gründen vor die selbigen und verschwanden wieder. Das Match gewann München jedoch klar 6:1. Die Augsburger mischen noch immer in der Eliteliga mit und gaben gestern Abend ihr Heimdebüt in der Jubiläumssaison gegen die Adler Mannheim. Zum Start der 25. DEL-Saison wurde es abermals eine klare Angelegenheit für den Favoriten. Mannheim setzte sich am Sonntagabend mit 5:1 (3:1, 1:0, 1:0) durch. AEV-Trainer Mike Stewart sucht keine Ausreden für die Niederlage: „Mannheim war spritziger. Mannheim war kaltschnäuziger. Mannheim war besser als wir. Punkt.“
Der unterhaltsame EishockeyAbend vor 5115 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion hatte verheißungsvoll begonnen. Nach einem Schuss von Verteidiger Simon Sezemsky fälschte Drew LeBlanc den Puck unhaltbar für MannheimSchlussmann Dennis Endras in der sechsten Minute zum 1:0 ab. Der kanadische Spielmacher hatte den Panthern bereits zum Saisonauftakt am Freitag einen zusätzlichen Punkt in Köln beschert.
Nach 60 Minuten hatte es 4:4 zwischen Augsburg und Köln geheißen. LeBlanc mit seinem Treffer zum 5:4 in der Verlängerung sorgte für den ersten Auswärtssieg gleich im ersten Match. Es schien weiter so für den AEV zu laufen, doch mit dicken Fehlern machte sich Augsburg in der Folge selbst das Leben schwer.
Mal spielte AEV-Verteidiger Simon Sezemsky hinter dem eigenen Tor den Puck unbedrängt zum Gegner oder die Hintermannschaft ließ sich auskontern. Desjardins, Wolf und Smith schossen bis zur ersten Pause eine 3:1-Führung für Mannheim heraus, die Nationalspieler Nicolas Krämmer im zweiten Drittel auf 4:1 ausbaute. AEV-Schlussmann Olivier Roy verhinderte mit einigen starken Paraden einen noch höheren Rückstand.
Ob bei 5:3-Powerplay oder in normaler 5:4-Überzahl: Beim AEV fehlten die zündenden Ideen oder die Durchschlagskraft gegen die Riesen in der MERC-Abwehr. Zudem hatte der aus Wolfsburg nach Mannheim gewechselte Trainer Pavel Gross den Meisterschaftsmitfavoriten glänzend eingestellt. Bezeichnend: In der 51. Minute scheiterte Angreifer Daniel Schmölz mit einem Solo an Nationaltorwart Denis Endras. Wenige Sekunden später schlossen die Adler einen 2:1-Angriff zum 5:1 durch den Juniorenspieler Moritz Seider ab.
Wenn die Panther solche DELrund Größen bezwingen wollen, muss an einem Abend schon alles passen. Gestern fehlte die Abstimmung in der Abwehr und im Angriff konnten die Augsburger ihre Schnelligkeit nicht wie gewohnt ausspielen. Am Ende setzte es deshalb eine klare Niederlage wie zur DEL-Premiere vor 24 Jahren im damals noch nach drei Seiten offenen Curt-FrenzelStadion.
Roy – Lamb, Valen tine; McNeill, Tölzer; Sezemsky, Rekis; Rogl – Payerl, Ullmann, Holzmann; Detsch, Gill, White; Schmölz, LeBlanc, Hafenrichter; Fraser, Stieler, Sternheimer