Wellness Kur für Obenhausener Ried
Wie Freiwillige das Areal bei Buch seit Jahren pflegen
Ein kleines „Juwel“hatte Biologe Ralf Schreiber vor Kurzem im Obenhausener Ried dabei: eine Goldschrecke, die er nur kurz in seiner Hand hielt, um sie zu zeigen. Das Ried, so Schreiber, sei wie eine Schatzkiste der Natur. Und weil das Ried so wertvoll ist, muss es regelmäßig gepflegt werden.
Schreiber war einer von vielen freiwilligen Helfern, die jedes Jahr zur Herbstmahd der Streuwiesen in die Rothniederung kommen. Franz Zeller, der Vorsitzende der Neu-Ulmer Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), und sein Stellvertreter Hubert Ilg waren dankbar für die Unterstützung. Denn der Verein bewirtschaftet 13 Hektar Niedermoor. In der vergangenen Woche wurde das Gras dort bereits gemäht, vor wenigen Tagen wurde dann das feuchte Heu für den Abtransport auf ein trockenes Gelände zusammengetragen. Keine leichte Arbeit, meinten Barbara und Peter Gropp aus Ulm, die seit 30 Jahren als Helfer mit dabei sind. Neben den beiden arbeitete unter anderen auch Helmut Flemmisch aus Weißenhorn mit, der seit sechs Jahren zur Pflege des Rieds vorbeikommt. „Eine Arbeit die gemacht werden muss, weil sonst innerhalb weniger Jahre das Moor mit Hochstauden und Büschen überwuchert wäre“, sagte er. Die Artenvielfalt ginge ansonsten in kürzester Zeit verloren. Der Helfer Benjamin Mayer saß auf dem kleinen Traktor: „Ich begeistere mich seit fünf Jahren für die sinnvolle Arbeit im Ried.“Um das Einsinken im Moor zu vermeiden, wurden für die Arbeit nur leichte Fahrzeuge eingesetzt. Mitten im Gewusel packten auch die sechsjährige Madlen und ihr zehnjähriger Bruder Fabian Reichle aus Winterrieden mithilfe einer Plane mit an – um die Schatzkiste Obenhausener Ried zu wahren.