1000 Unfälle sind zu viel
Der Schritt ist überfällig. Nachdem sich vier Bundestagsabgeordnete schriftlich an Innenminister Joachim Herrmann und den noch amtierenden Verkehrsminister Hans Reichhart gewandt haben, kam nur eine Woche später eine Antwort. Mag sein, dass eine so schnelle Reaktion aus dem CSU-Ministerium auf einen Brief von vier CSU-Abgeordneten ein Stück weit dem Wahlkampf geschuldet ist.
Der Sache ist es jedoch dienlich. Denn die Politik hat bereits viel zu lange gezaudert. Ein Tempolimit einzurichten und den freien Bürgern ihre freie Fahrt wegzunehmen, ist sicherlich keine populäre Entscheidung. Aber eine lebenswichtige.
Viel zu viel ist in den vergangenen Monaten auf der A8 zwischen Augsburg und Ulm-Elchingen passiert. Allein drei Vollsperrungen im Dezember binnen 14 Tagen. Der betriebswirtschaftliche Schaden geht in die Millionen, vom menschlichen Leid ganz zu schweigen. Sicherlich wäre es vermessen, davon auszugehen, dass mit dem Aufstellen einiger 120er-Schilder alle Probleme gelöst sind. Ein Tempolimit reduziert zwar die Geschwindigkeit – sofern auch kontrolliert wird – nicht aber die Rücksichtslosigkeit einiger Autofahrer.
Doch auch wenn immer wieder betont wird, wie sicher Autobahnen im Vergleich zu Landstraßen sind, sind die Zahlen deutlich. Knapp 1000 Unfälle pro Jahr auf 90 Kilometern sind einfach zu viel. Es gibt keinen Grund, der gegen einen Versuch spricht. Zuständig ist die Autobahndirektion Südbayern, und die Betreibergesellschaft Pansuevia wäre nach eigener Aussage kurzfristig in der Lage, Schilder aufzustellen. Also, Wahlkampf hin oder her – einfach mal testen!