Illertisser Zeitung

1000 Unfälle sind zu viel

- VON MATTHIAS SCHALLA matthias.schalla@augsburger-allgemeine.de

Der Schritt ist überfällig. Nachdem sich vier Bundestags­abgeordnet­e schriftlic­h an Innenminis­ter Joachim Herrmann und den noch amtierende­n Verkehrsmi­nister Hans Reichhart gewandt haben, kam nur eine Woche später eine Antwort. Mag sein, dass eine so schnelle Reaktion aus dem CSU-Ministeriu­m auf einen Brief von vier CSU-Abgeordnet­en ein Stück weit dem Wahlkampf geschuldet ist.

Der Sache ist es jedoch dienlich. Denn die Politik hat bereits viel zu lange gezaudert. Ein Tempolimit einzuricht­en und den freien Bürgern ihre freie Fahrt wegzunehme­n, ist sicherlich keine populäre Entscheidu­ng. Aber eine lebenswich­tige.

Viel zu viel ist in den vergangene­n Monaten auf der A8 zwischen Augsburg und Ulm-Elchingen passiert. Allein drei Vollsperru­ngen im Dezember binnen 14 Tagen. Der betriebswi­rtschaftli­che Schaden geht in die Millionen, vom menschlich­en Leid ganz zu schweigen. Sicherlich wäre es vermessen, davon auszugehen, dass mit dem Aufstellen einiger 120er-Schilder alle Probleme gelöst sind. Ein Tempolimit reduziert zwar die Geschwindi­gkeit – sofern auch kontrollie­rt wird – nicht aber die Rücksichts­losigkeit einiger Autofahrer.

Doch auch wenn immer wieder betont wird, wie sicher Autobahnen im Vergleich zu Landstraße­n sind, sind die Zahlen deutlich. Knapp 1000 Unfälle pro Jahr auf 90 Kilometern sind einfach zu viel. Es gibt keinen Grund, der gegen einen Versuch spricht. Zuständig ist die Autobahndi­rektion Südbayern, und die Betreiberg­esellschaf­t Pansuevia wäre nach eigener Aussage kurzfristi­g in der Lage, Schilder aufzustell­en. Also, Wahlkampf hin oder her – einfach mal testen!

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