Zwei Kinder sterben im Schulbus
Unfälle in Thüringen und Oberbayern
Berka/Schnaitsee Die 22 Kinder waren fast am Ziel, kurz vor der Grundschule im thüringischen Berka. Sie kamen aber nicht an. Gegen 7.30 Uhr verunglückte ihr Schulbus auf glatter Landstraße. Der Unfall riss zwei Achtjährige der zweiten Klasse – einen Jungen und ein Mädchen – aus dem Leben, 20 weitere Kinder zwischen acht und elf Jahren wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. In dem 800-EinwohnerDorf im Wartburgkreis ist die Bestürzung groß.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei gibt es keine Hinweise auf einen technischen Defekt oder ein Fehlverhalten des Fahrers. Der Bus sei kurz vor dem Ortseingang auf glattem Kopfsteinpflaster ins Schlittern geraten und rückwärts einen Hang hinuntergerutscht, sagte der Leiter der Landespolizeiinspektion Gotha, Günther Lierhammer. Dabei habe er sich überschlagen und sei auf der Seite zum Liegen gekommen. Unterhalb des Abhangs gebe es auch einen Bachlauf, hieß es. Lierhammer betonte, dass es sich bei den Angaben „nur um erste grobe Details“handle. Die Ursachenforschung sei noch in vollem Gange.
Ob die Kinder im Bus angeschnallt waren, blieb vorerst unklar. Dazu wollten die Ermittler auf Nachfrage nichts sagen. Der Fahrer wurde ebenfalls verletzt – er erlitt einen Schock. „Die Situation vor Ort war bedrückend“, berichtete der diensthabende Einsatzleiter am Unfallort, Christian Grebe. Auch die Einsatzkräfte stammten aus dem Umfeld der Kinder. Diese wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht und hatten schon die Unfallstelle verlassen, als am späten Vormittag der Leichenwagen vorfuhr. Das Buswrack selbst war da noch nicht geborgen.
Auch in Oberbayern kam es am Morgen zu einem Unfall mit einem Schulbus. Neun Kinder im Alter von zwölf bis 16 Jahren wurden leicht bis mittelschwer verletzt. Der Busfahrer sei schwer verletzt, sagte ein Polizeisprecher. Der Bus war zwischen Schnaitsee und Obing von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. (dpa)