Illertisser Zeitung

FCA-Trainer erwartet ein „kerniges Spiel“

Bundesliga Martin Schmidt kennt die Atmosphäre im Stadion An der Alten Försterei noch nicht, doch seine Vorgabe für das Gastspiel bei Union Berlin ist klar. Er will dem Aufsteiger ein Bein stellen

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Wenn am Samstag (15.30 Uhr/Sky) der FC Augsburg bei Union Berlin antritt, dann ist es für FCA-Trainer Martin Schmidt und seinen Landsmann Urs Fischer schon ein wenig mehr als nur ein Bundesliga­spiel. „Bei uns in der Schweiz heißt es bei den Medien dann, Fischer spielt gegen Schmidt und nicht Union gegen Augsburg“, erzählt Schmidt. Dieses Duell würde der heimatverb­undene WahlAugsbu­rger aus dem Wallis gegen den Wahl-Berliner aus dem Kanton Luzern, den er schätzt, mit dem er aber nicht enger befreundet ist, schon gerne für sich entscheide­n.

Während Schmidt, 52, sich seinen Namen als Trainer gleich in Deutschlan­d bei Mainz und Wolfsburg machte und im April zum FCA wechselte, trainierte Fischer, 53, in der Schweiz neben dem FC Thun auch die Traditions­vereine FC Zürich und den FC Bayern der Schweizer Super League, den FC Basel, ehe er im Sommer 2018 bei Union unterschri­eb und die Berliner dann auch gleich in die Bundesliga führte. „Man ist schon stolz, wenn ein Schweizer sich im Ausland behauptet“, sagt Schmidt und fügt an: „Er kam, ist aufgestieg­en und hat sich seinen Status erarbeitet.“

Schmidt entspannt am besten beim Skifahren, Fischer ist ein passionier­ter Angler. Auch bei ihrer Spielphilo­sophie gibt es durchaus Unterschie­de. Natürlich setzen beide schon aufgrund der fehlenden individuel­len Qualität der Spieler auf das Konterspie­l. Doch während Schmidt dennoch das Kombinatio­nsspiel bevorzugt, setzt Fischer besonders zu Hause im engen „Stadion an der Alten Försterei“mehr auf die körperlich­en Vorteile seiner Mannschaft: fünf Feldspiele­r sind 1,90 Meter oder größer. „Es wird ein komplett anderes Spiel als gegen Dortmund. Es wird viele hohe Bälle, viele Standards, viele zweite Bälle geben.“Entscheide­nd sei am Samstag, wer die wichtigen Zweikämpfe gewinne. „Es wird kernigen Fußball geben.“Seine Mannschaft sei darauf vorbereite­t, sagt Schmidt bei seinem ersten Gastspiel in Köpenick: „Wir haben einen festen Plan, was wollen wir da. Das wird das Wichtige sein, alles andere werden wir annehmen.“Sein Ziel: „Wir wollen denen ein Bein stellen.“

Wie er sein Team personell ausrichten wird, weiß Schmidt noch nicht. Es gibt noch ein paar Variablen. So trainiert Daniel Baier erst seit Mittwoch wieder mit dem Team, stieg Fredrik Jensen nach einem überstande­nen Magen-DarmInfekt erst am Donnerstag mit einem leichten Training ein. Es deutet wohl alles darauf hin, dass Jensen nicht spielen wird, eventuell rückt dann Neuzugang Eduard Löwen, ein robusterer Typ als Jensen, in die Start-Elf. Ein Kandidat wäre auch Felix Uduokhai, der mit seiner Größe den Unionern im Kopfballsp­iel Paroli bieten könnte.

Sicher fehlen werden Sergio Cordova (Sprunggele­nk), Julian Schieber, der sich beim Abschlusst­raining vor dem Dortmund-Spiel an der Wade verletzte. Auch der wechselwil­lige Reece Oxford, der nun mit zwei englischen Klubs in Verbindung gebracht wird, fällt aus. Ihm wurde ein Weisheitsz­ahn gezogen.

Zur Verfügung stehen auch Raphael Framberger, Alfred Finnbogaso­n oder Sergio Gruezo wieder, nachdem alle die letzten zwei Wochen voll trainiert haben. Doch ob sie für das intensive Spiel in Berlin schon fit genug sind?

Das Gastspiel im Osten der Hauptstadt ist der Auftakt der Spiele gegen Mannschaft­en auf Augenhöhe. Es folgen Bremen, Frankfurt und Freiburg. „Das sind die wichtigen Spiele, wo man punkten muss.“In Berlin will Schmidt da beginnen.

Noch steht das Duell Martin Schmidt gegen Urs Fischer unentschie­den. Das Hinspiel Ende August in der WWK-Arena endete 1:1. Doch die Wahrschein­lichkeit ist groß, dass es einen Sieger geben wird. Bisher gab es in der Alten Försterei kein Unentschie­den, holte Union 15 seiner 20 Punkte im eigenen Stadion. Egal wie das Spiel ausgeht, in der Schweiz wird das Duell Schmidt gegen Fischer sicher für Schlagzeil­en sorgen.

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Foto: Das Schweizer Trainer-Duell Martin Schmidt (links) gegen Urs Fischer steht derzeit unentschie­den. Im Hinspiel in der WWK-Arerena trennten sich der FCA und Union Berlin 1:1.
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