Dragic bestätigt Ausstiegsklausel
Basketball In einem Interview erklärt der Ulmer, dass er sein Team im Januar verlassen könnte, wenn es ein Angebot aus der Euroleague gibt. Nur sieht es danach noch nicht aus
Ulm Gerüchte sind eine heikle Angelegenheit – besonders im emotional aufgeladenen Sportbusiness. Und so war es nicht verwunderlich, dass die Spekulation um eine Ausstiegsklausel im Vertrag des Ulmer Basketballers Zoran Dragic – wie von unserer Zeitung berichtet – für Wirbel sorgen würde. Schließlich ist der 30-Jährige Ratiopharm Ulms Topscorer der laufenden Saison und eigentlich unverzichtbar für Trainer Jaka Lakovic und sein Team. Zuvor war von spanischen Medien vermeldet worden, Dragics Berater habe schon Gespräche mit anderen Vereinen geführt. Ulms Kapitän Per Günther sagte in einem Interview mit Magenta Sport zum Thema Ausstiegsklausel: „In der Mannschaft ist bekannt, dass es diese theoretische Möglichkeit gibt.“Jetzt folgte die Bestätigung von Zoran Dragic selbst. Im Interview mit der slowenischen Rundfunkanstalt RTV Slovenija sagte er, dass sein Ziel immer die Euroleague gewesen sei und dass er in Ulm die Möglichkeit habe, im Januar zu einem Euroleague-Klub wechseln, wenn es ein gutes Angebot gebe. Nach dem Spiel der Ulmer in Göttingen am Samstag (20.30 Uhr) macht die Bundesliga eine kleine Pause von zwei Wochen.
Außerdem bestätigte Dragic, dass es Kontakt zu anderen Vereinen gegeben habe, aber nichts konkretes. Das spanische Team Baskonia sei einer dieser Vereine gewesen. Eine Einigung gab es aber offenbar nicht. Noch scheint also alles dafür zu sprechen, dass Dragic bis zum Saisonende an der Donau bleibt.
Schließlich fühle er sich im Team und mit der Rolle, die er hier übernimmt, sehr wohl. Dass ein Spielerberater Kontakt zu anderen Vereinen aufnimmt, ist eine seiner Kernkompetenzen und deshalb noch kein Zeichen drohenden Ungemachs. Manchmal, auch das lehrt der Sport, kann es aber auch ganz schnell gehen. Ulms Sportdirektor Thorsten Leibenath ist jedenfalls zuversichtlich, dass Dragic erst mal noch in
Ulm bleiben wird: „Es gibt keine Anfragen. Ich bin mir sicher, dass wir noch viel Spaß an ihm haben werden“, sagte er in der Halbzeitpause des 103:93-Sieges seiner Mannschaft am vergangenen Freitag gegen Bayreuth.
Bei den aktuellen Leistungen des Slowenen wäre sein Weggang nur schwer zu verdauen für den Bundesligisten. Mit im Schnitt 19,7 Punkten pro Spiel ist der Slowene klar bester Werfer seines Teams und immens wichtig. 29 Zähler steuerte er gegen Bayreuth bei, dazu kommt seine Präsenz auf dem Feld, mit der er eine ganze Mannschaft nach vorne peitschen kann. Zudem geht es langsam aber sicher darum, sich für die Playoff-Plätze zu positionieren. Auf so einem stehen die Ulmer gerade (Platz acht), ihr derzeit bitterster Verfolger neben Brose Bamberg: die BG Göttingen.
Das Team von Trainer Johan Roijakkers hat seine fünf jüngsten Partien allesamt gewonnen und besiegte unter anderem Alba Berlin Anfang des Monats. Beflügelt hat sie anscheinend die 80:86-Niederlage zuvor gegen Ratiopharm Ulm (Drazu gic war Topscorer mit 22 Punkten). Doch so einfach ist es nicht, erklärt Jaka Lakovic: „Göttingen ist jetzt ein anderes Team als jenes, gegen das wir im Dezember gespielt haben.“Damals war der Rückkehrer Alex Ruoff noch nicht der wichtige Faktor im Spiel der Niedersachsen, der er mittlerweile ist. Gegen Ulm blieb er im ersten Spiel nach seiner Rückkehr in fast 13 Minuten punktlos. Heute liest sich das ganz anders. 13,8 Punkte erzielt er durchschnittlich, sammelt 5,8 Rebounds und gibt 4,4 Vorlagen ab. Göttingen spiele nun schneller, sagt Lakovic, was auch an der soliden Göttinger Defensive liege. Der Gegner sei also „in guter Form, wir aber auch“.
Die anschließende zweiwöchige Pause möchte Lakovic mit Trainingseinheiten verbringen, es bringe nichts, den Spielern freie Tage zu geben, weil anschließend drei Partien kurz hintereinander folgen. Ulms Begegnung mit Braunschweig, die bislang keinen Termin hatte, wird am Freitag, 14. Februar (20.30 Uhr), stattfinden. Davor spielt Ulm am 9. Februar in Bonn und zwei Tage später gegen Berlin.
Es gab Kontakt zu anderen Vereinen