Singen gegen Corona
Italiener musizieren im ganzen Land
Rom Im Vatikan werden dieses Jahr keine Ostergesänge aus tausenden Mündern erklingen. Das Osterfest werde in diesem Jahr ohne Besucher gefeiert, hieß es in einer Mitteilung des Vatikans am Sonntag. Alle liturgischen Feiern der Karwoche fänden „ohne die physische Anwesenheit der Gläubigen“statt. Zu den Feierlichkeiten kommen normalerweise Tausende aus aller Welt.
Die Italiener selbst singen dafür umso lauter gegen das Coronavirus an. Um wenigstens etwas Freude in der landesweiten Quarantäne zu haben, starteten sie am Freitagabend einen landesweiten Sing-Flashmob, also eine spontane Veranstaltung, bei der jeder einfach mitmachen kann. Von Nord bis Süd folgten tausende Italiener dem Aufruf „Flashmob sonoro“(auf Deutsch „klingender Flashmob“), um so Mut und Freude in die Köpfe der Menschen zu bringen. Neben Musikinstrumenten griffen Bürger auch zu Töpfen und Kochlöffeln.
In Bologna rockte eine Band bei geöffneten Balkontüren im zweiten Stock die Straße. In Turin tanzten die Italiener zum Hit „Macarena“. Auch Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi nahm aktiv an der italienweiten Party teil. Die Politikerin engagierte sich für die Aktion „Zeigt euch am Fenster“. Zu diesem Zweck spannte sie quer über ihren Balkon ein Banner mit der Aufschrift „Alles wird gut“und postete das dazugehörige Video über das soziale Netzwerk Twitter. Dazu schrieb sie: „Zusammen schaffen wir das“. Und es soll nicht die letzte Aktion dieser Art gewesen sein.
Auch in Spanien gab es eine Spontan-Aktion. Im ganzen Land spendeten am Samstagabend Menschen dem spanischen Pflegepersonal Applaus.