Virus: Erster Toter im Landkreis
83-Jähriger stirbt in Weißenhorn
Landkreis Das Coronavirus hat im Landkreis Neu-Ulm ein erstes Todesopfer gefordert. Am Wochenende starb ein 83 Jahre alter Patient auf der Intensivstation der Weißenhorner Stiftungsklinik.
Der Mann war aus Italien zurückgekehrt. Er lag seit vergangener Woche im Krankenhaus. Wie es in einer gemeinsamen Erklärung des Landratsamtes und der Kreisspitalstiftung heißt, hatte der Verstorbene bereits „vielfache Vorerkrankungen“und gehörte deshalb, ebenso wegen seines Alters, zur Hochrisikogruppe. Wie es weiter heißt, befindet sich seine Ehefrau in Quarantäne. Auch sie wurde getestet, doch das Ergebnis sei negativ ausgefallen. Nähere Angaben machte das Landratsamt „aus datenschutzrechtlichen Gründen“nicht.
Dass der Mann auf der Intensivstation liegt, war erst am Freitag bekannt geworden. Über seinen Gesundheitszustand sagte an diesem Tag der Stiftungsdirektor Marc Engelhard, es gehe ihm den Umständen entsprechend schlecht. Der 83-Jährige starb in der Nacht zum Sonntag.
Derzeit werden in den Kliniken der Kreisspitalstiftung keine weiteren mit dem Coronavirus infizierten Patienten behandelt. Erst am Samstag hatte sich die Zahl der Infizierten im Landkreis auf neun erhöht (siehe Seite 27). Kreisspitalstiftung und Landratsamt betonen, dass die Krankheit nach Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts in 80 Prozent aller Fälle milde verlaufe, sodass die Betroffenen keine oder kaum Symptome hätten. Aber besonders ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen seien von schweren Verläufen betroffen und könnten an der Krankheit sterben.
In diesem Zusammenhang wurde die Besuchersperre in Kliniken und Pflegeeinrichtungen verteidigt, die offenbar nicht überall auf Verständnis stößt. Es sei wichtig, besonders ältere und bereits kranke Menschen zu schützen. Generell gelte es, die Ausbreitung des Coronavirus so gut wie möglich zu verlangsamen und Infektionsketten zu durchbrechen, um das Gesundheitssystem nicht schlagartig zu überlasten.
Wörtlich heißt es in der gemeinsamen Erklärung von Landratsamt Neu-Ulm und Kreisspitalstiftung: „Wir drücken der Familie und den Angehörigen unser herzliches Beileid aus. Wir wünschen ihnen viel Kraft und unsere Gedanken sind bei ihnen.“(hip)