Keine Stichwahl: Göppel bleibt Bürgermeister
Babenhausen Der Amtsinhaber setzt sich auf Anhieb gegen seine zwei Konkurrenten durch, wenn auch knapp
Babenhausen Trotz dreier Kandidaten wird es in Babenhausen keine Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters geben. Otto Göppel (CSU) gewinnt auf Anhieb, wenn auch knapp mit 51,2 Prozent. Umso größer ist die Freude bei ihm, als um kurz vor 20 Uhr die letzten Stimmzettel der Briefwähler ausgezählt sind: „Im Moment kommen schon ein paar Glücksgefühle hoch, nachdem da doch einige Wochen eine Unsicherheit war, wie es ausgeht“, sagt der 56-Jährige.
Eine gewisse Anspannung ist Göppel zuvor anzumerken. Er wartet im Bürgermeisterbüro im Rathaus mit seinen bisherigen Stellvertretern Dieter Miller (Freie Wähler) und Christian Pfeifer (CSU) auf
Zwischenergebnisse, wischt auf seinem Smartphone, steht immer wieder auf, um ein Stockwerk höher und tiefer bei den Wahlhelfern nach dem aktuellen Stand zu fragen. Seine Mitbewerber verbringen den Abend an unterschiedlichen Orten: Walter Kalischek im Gasthaus Rössle, ein paar Schritte vom Rathaus entfernt, mit anderen Mitgliedern der Freien Wähler. Benedikt Neubauer (Bündnis 90/Die Grünen) wegen der Coronavirus-Situation zuhause. Gratuliert wird dem Wahlsieger trotzdem – persönlich und per Telefon.
„Ich bin natürlich etwas enttäuscht. Das Minimalziel wäre die Stichwahl gewesen“, sagt Walter Kalischek, der dem Amtsinhaber mit 31,7 Prozent der Stimmen am dichtesten auf den Fersen war. Der 54-Jährige dankt seinen Begleitern im Wahlkampf: „Ich war angetan von der Mannschaft, die mich unterstützt hat.“Er müsse den Abend erst einmal „sacken lassen“, sei aber froh, dass die Entscheidung nun gefallen ist – „auch im Schatten von Corona“. Sein zweiter Wunsch, den er in Bezug auf die Kommunalwahl hegte, wurde erfüllt: Die Freien Wähler bilden die mit Abstand stärkste Fraktion im Marktrat.
Der Dritte im Bunde, Benedikt Neubauer, erhielt 17,1 Prozent der Stimmen. Der 38-Jährige lässt wissen: Er sei durchaus zufrieden damit, so ein Ergebnis „aus dem Stand heraus“erreicht zu haben. Wie berichtet, hat der erste „grüne“Bürgermeisterkandidat in Babenhausen seine Bewerbung überraschend im Januar bekannt gegeben. Rückblickend
auf die vergangenen Wochen sagt Neubauer: „Die Leute waren froh, dass sie die Wahl hatten. Der Zuspruch war da.“Dieser Eindruck wird auch durch die Wahlbeteiligung bestätigt: Etwas mehr als zwei Drittel der Wahlberechtigten in Babenhausen und in den Ortsteilen Klosterbeuren und Unterschönegg gaben ihre Stimmen ab. Das ist mehr als vor sechs Jahren (rund 54 Prozent).
Otto Göppel tritt nun seine dritte Amtszeit an. Welches Projekt er nun zügig anpacken will? „Wir werden jetzt schauen, dass wir mit dem Kindergarten im Schloss oben Gas geben.“Zunächst aber müsse man abwarten, wie sich das Coronavirus auf die tägliche Arbeit auswirken wird. Per Handschlag gratuliert und mit den Babenhauser Parteikollegen gefeiert wird am Sonntagabend trotz allem. Göppel: „Ich glaube, ich blende Corona heute ’mal aus.“