Schewetzky wechselt die Rathäuser
Bellenberg Die neue Bürgermeisterin bringt Regierungserfahrung mit. Sechs Jahre lang bekleidete sie dieses Amt in Kettershausen. Wie sie den Wahlabend erlebte
Bellenberg Jetzt ist es offiziell: Die bisherige Kettershauser Bürgermeisterin Susanne Schewetzky (CSU) wechselt in das Bellenberger Rathaus. Sie setzte sich am Wahlsonntag gegen Manuel Fink von den Freien Wählern durch.
Wie im Landratsamt und den anderen Kommunen des Landkreises gab es auch in Bellenberg keine offizielle Wahlparty. So versuchten einzig die Kandidaten mit wenigen anderen Interessierten, die Auszählung der Wahl über einen Beamer in der Lindenschule zu verfolgen. Da die entsprechende Internetseite zeitweise wohl überlastet und daher nicht zugänglich war, erfuhr Schewetzky zunächst über den Live-Ticker unserer Redaktion, dass sie in Führung liegt, bis dann auch das offizielle Ergebnis vorlag: Von den 3638 wahlberechtigten Bellenbergern gaben 57,5 Prozent Schewetzky ihre Stimme und 42,5 Prozent Fink. Ein Prozent der Wahlzettel war ungültig.
Schewetzky beschrieb ihre Stimmung am Wahlabend als nur kurz ansonsten eher entspannt: „Man kann dann ja selbst sowieso nichts mehr machen.“Die CSU-Kandidatin hatte sich niemand zur moralischen Unterstützung während des Wartens auf die Bekanntgabe der Wahlergebnisse mitgebracht. In Zeiten von Corona sollte die Veranstaltung schließlich so klein wie möglich gehalten werden und da wollte auch sie als Politikerin ein Zeichen setzen. Dafür telefonierte sie, sobald ihr Wahlsieg feststand, mit Freunden und Familie, unter anderem mit ihrer Schwester in Hamburg.
Schewetzkys Wahlkampf hatte das Virus keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Ihre letzte Veranstaltung fand bereits am 7. März statt, der Häuserwahlkampf war schon Mitte Februar beendet.
Jetzt will die neu gewählte Bürgermeisterin sich erst einmal darauf konzentrieren, sich mit dem neuen Gemeinderat gut einzuarbeiten. „Ich will einen guten Konsens mit möglichst vielen Mitgliedern des neuen Gremiums finden“, sagte Schewetzky. Viele Projekte, die sie mit dem Gemeinderat nun angehen will, stünden allerdings schon fest – der Haushalt wurde schließlich schon verabschiedet. Projekte wie der Bau eines neuen Hochbehälters sind bereits angeschoben. Schewetzky sieht aber auch in Kinderbetreuung und Städtebauförderung große Themen, die sie nun angehen will.
Der Unterlegene Manuel Fink gab sich am Sonntagabend als fairer Verlierer: „Klar bin ich enttäuscht“, gab er ganz offen zu. „Aber es war ja auch von Anfang an klar, dass das eine Wahl ist und die kann man auch verlieren.“Und hinter seinem Ergebnis brauche er sich nicht zu verstecken, findet er. Er nehme außerangespannt, dem viel Positives aus seiner Kandidatur mit. „Ich habe im Wahlkampf viele nette Leute kennengelernt und habe mich sehr über die Offenheit der Bellenberger mir gegenüber gefreut.“Wie es mit seiner politischen Karriere nun weitergeht, will sich Fink noch überlegen. Er will erst einmal das Wahlergebnis sacken lassen. In Bellenberg kandidierte er nur für das Bürgermeisteramt und stand nicht auf der Gemeinderatsliste seiner Partei. Das Ergebnis der Gemeinderatswahl stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest. Mehr dazu erfahren Sie in der morgigen Ausgabe unserer Zeitung.
Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl in Bellenberg