Netzwerktreffen für engagierte Schüler
Zivilcourage Immer mehr Schulen aus Schwaben beteiligen sich an einem Projekt gegen Rassismus. In Babenhausen sprechen sie über ihre Erfahrungen damit
Babenhausen „Hass ist etwas Gelerntes“– diese Erkenntnis von Nelson Mandela teilen Schülerinnen und Schüler von mittlerweile knapp achtzig Schulen in Schwaben, die sich dem Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“angeschlossen haben. Gut sechzig Vertreter dieser Schulen kamen Anfang März zu einem Netzwerktreffen in der Babenhausener Jubi zusammen.
Der Mandelasche Leitgedanke besagt weiter, dass auch Respekt, Toleranz und liebevoller Umgang miteinander gelernt werden können. In dem antirassistischen Projekt der schwäbischen Schulen wollen die Jugendlichen daher nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sondern Ideen und Methoden entwickeln, wie sie sich und ihre Mitschüler für Ausgrenzung und Diskriminierung sensibilisieren können.
Neben einem umfangreichen Erfahrungsaustausch aus den Schulen zwischen Immenstadt und Donauwörth hatte die Regionalkoordination Schwaben des Projektes, die in der Jubi angesiedelt ist, fünf verschiedene Workshops vorbereitet. Die internationalen Referenten bodarin sowohl für Lehrerinnen und Lehrer als auch für die Jugendlichen Tipps und Methoden, wie sie sich selbst aufmerksam machen und Interessierte erreichen können.
Beim Erfahrungsaustausch stellten die vertretenen Schulen insgesamt mehr als vierzig verschiedene Projekte vor, die sie bereits durchgeführt haben. Mehr als doppelt so viele weitere Projektideen für dieses Jahr wurden bei der Veranstaltung ebenfalls vorgestellt und diskutiert. Darunter finden sich sowohl informative Aktionen als auch sehr berührende Hilfsmaßnahmen sowie konkrete und dauerhafte Projekte, die den Jugendlichen an den Schulen Rat und Hilfe bieten. Nach Einschätzung der Jugendlichen ist dieser Teil des Netzwerktreffens sehr wichtig. Sie schätzen die positiven Auswirkungen: „Wir lernen dabei gegenseitig voneinander und spüten ren, dass wir nicht alleine mit unserem Anliegen sind.“
In Bayern gibt es das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“an mittlerweile knapp 700 Schulen, bundesweit zählt die Initiative bereits etwa 3500 teilnehmende Schulen. In Schwaben wird das Projekt vom Bezirksjugendring mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung und des Bayerischen Jugendrings getragen. „Dabei ist das schwäbische Projekt eines der wenigen bundesweit, das alle Schulformen von den Mittelschulen über die Realschulen bis zu den Gymnasien umfasst“, weist Jubi-Leiter Michael Sell auf eine Besonderheit hin.
Der starke Anstieg der Zahl der teilnehmenden Schulen ist seiner Einschätzung nach auch ein Reflex auf die stark gestiegene Zahl der rechtsextremen und hasserfüllten Anschläge in jüngster Zeit.
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