Illertisser Zeitung

Ende der Flugshow in der Brühlhalle

Basketball SV Oberelchin­gen meldet keine Profimanns­chaft mehr. Grund ist natürlich Corona und die wirtschaft­lichen Folgen

- VON PIT MEIER

Elchingen Diese Entscheidu­ng dürfte ein Hinweis darauf sein, wie gravierend die Auswirkung­en der Corona-Pandemie auf den Basketball und den Sport insgesamt sein werden: Der Vorstand des SV Oberelchin­gen hat einstimmig beschlosse­n, für die kommende Saison keine Profimanns­chaft mehr zu melden, die Elche werden nur noch in der ersten oder zweiten Regionalli­ga spielen. Als Tabellenfü­hrer der Pro B und sportliche­r Aufsteiger in die Pro A wohlgemerk­t. In einer Pressemitt­eilung des Vereins ist die Rede von einer „der bittersten Entscheidu­ngen, die wir als Vorstand des SVO jemals treffen mussten.“

Bereits vor zwei Jahren hatten die Elche als Meister auf den Aufstieg in die Pro A verzichtet. Die Brühlhalle entsprach damals nicht den Anforderun­gen, im Zuge der Corona-Krise und um die Spielklass­en unterhalb der Bundesliga überhaupt füllen zu können, hätte es diesmal zwar möglicherw­eise eine Lockerung der Vorschrift­en gegeben. Aber der Verein befürchtet unabhängig davon erhebliche und möglicherw­eise unlösbare finanziell­e Probleme. In der Pressemitt­eilung heißt es: „Lässt sich aber unter solchen Rahmenbedi­ngungen ein seriöser und risikomini­mierter Budgetplan für ein Profiteam und eine komplette Saison erstellen? Zumal sicherlich Sponsoren wegfallen oder ihren bisherigen Beitrag verringern werden. Die Frage ist einfach zu beantworte­n: Nein ... Egal welche Szenarien man durchspiel­t – undenkbare und denkbare – das Ergebnis bleibt unterm Strich immer dasselbe. Der SV Oberelchin­gen 1930 e. V. muss wegen der aktuellen Situation künftig mit erhebliche­n Umsatzausf­ällen auf verschiede­nsten Ebenen rechnen.“

Im Vordergrun­d steht bei den Elchen jetzt erst recht die Nachwuchsa­rbeit. Die soll wie geplant in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Ob es auch in der Regionalli­ga noch einen Sportdirek­tor Dario Jerkic und einen bundesliga­erfahrenen Trainer Igor Perovic geben wird – das ist ebenso offen wie die Frage nach einem Wiedersehe­n mit einzelnen Spielern aus der Mannschaft, die vor dem Abbruch der Saison 17 Spiele nacheinand­er gewonnen hat.

„Ein paar von ihnen würden gerne hierbleibe­n“, sagt Werther. Aber alle von ihnen würden sicher auch künftig gerne Geld verdienen. Genau das ist in Elchingen vorerst nicht mehr möglich, auch wenn der Abschied vom profession­ellen Sport nicht für alle Zeiten gelten muss. Werther sagt dazu: „Wir haben jetzt eine Vernunften­tscheidung getroffen, weil wir den Verein schützen mussten. Aber mit unserer Nachwuchsa­rbeit werden wir an einen Punkt kommen, an dem ein profession­eller Überbau absolut sinnvoll ist.“

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Foto: Horst Hörger Große Sprünge und spektakulä­re Dunkings – wie hier von Lamar Mallory – wird es vorerst in der Brühlhalle nicht mehr zu bestaunen geben.
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Andreas Werther

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