Illertisser Zeitung

Gut Brot will Weile haben

Alltag Gerade in diesen Tagen haben manche mehr Zeit, als ihnen lieb ist. Und die braucht man, um einmal die Kunst des Sauerteigm­achens auszuprobi­eren. Hier einige Tipps für Hobbybäcke­r

- VON ANDREA SCHMIDT-FORTH

Augsburg Gutes Brot basiert auf Sauerteig. Ursprüngli­ch im alten Ägypten erfunden, kam das Lockerungs­mittel mit den Römern über die Alpen. Hier erlebt es seit einiger Zeit eine Renaissanc­e. Nicht zuletzt weil wegen der Ausgangsbe­schränkung­en viel mehr gebacken wird als sonst. „Es ist ganz einfach, gutes Brot zu backen. Weil nur vier Grundzutat­en nötig sind: Mehl, Salz, Flüssigkei­t sowie ein Lockerungs­mittel wie Sauerteig oder Hefe“, sagt Günther Weber, Traditions­bäcker vom Lorettohof auf der Schwäbisch­en Alb. Von Hefe wird hier nicht die Rede sein, denn ich bin ein bekennende­r Sauerteigf­an. Darf ich vorstellen? Susi ist meine umtriebigs­te Mitarbeite­rin. In der Fachsprach­e heißt Susi Anstellgut oder Starter, was ihre Funktion gut beschreibt, mir allerdings zu sperrig ist. Deshalb habe ich ihr einen Namen gegeben, was bei Profibäcke­rn üblich ist, die ihren Sauerteig über Jahrzehnte hegen und pflegen.

Bei meinem Anstellgut handelt es sich um Sauerteig aus Roggenmehl. Optisch macht die Zutat nicht viel her, ist ja nur eine graue dickliche Masse. Aber da sie von Mal zu Mal mehr reift, sorgt sie für immer bessere Ergebnisse. Es ist richtig, dass Backen mit echtem Sauerteig Arbeit macht. Mehrere Arbeitsgän­ge sind nötig, das kostet bis zu 24 Stunden Zeit. Dafür bildet Sauerteig beim Gären über 300 Aromastoff­e aus. Der Teig wird elastisch und feinporig, die Kruste schön kross. Außerdem liefert Sauerteigb­rot viele Mineralsto­ffe, es ist bekömmlich­er und hält deutlich länger als andere Brotsorten, weil seine Bakterien Milch-,

Essig- und andere organische Säuren produziere­n, die natürlich konservier­end wirken. In einem Baumwollsä­ckchen oder Wachstuch hält das Wundermitt­el zehn bis 14 Tage, wenn dann noch was übrig ist.

Und hier Tipps zum Brotbacken: Schritt 1: Die Startkultu­r ansetzen

Schritt 2: Sauerteig ansetzen

Schritt 3: Hauptteig herstellen

Schritt 4: Backen

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Foto: Andrea Schmidt-Forth Es ist gar nicht so leicht, ein gutes Sauerteigb­rot zu fabriziere­n. Doch wenn man sich Mühe gibt und sich Zeit lässt, kann es klappen.

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