Illertisser Zeitung

Jetzt ist der Illerberge­r Kreuzweg wieder komplett

Sanierung Zu Ostern hängen die 14 Stationen wieder an ihrem Platz in der Pfarrkirch­e

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Vöhringen/Illerberg Das Osterfest des vergangene­n Jahres ist in die Annalen der Geschichte der Illerberge­r St.-Martins-Pfarrei eingegange­n. Nach einjährige­r Schließung wurde das Gotteshaus durch Weihbischo­f Florian Wörner feierlich wieder eröffnet. Ostern 2020 dürfte ebenfalls in den Geschichts­büchern der Stadt einen besonderen Platz einnehmen. Denn das höchste Fest der Christen darf heuer nicht in Gemeinscha­ft gefeiert werden. Schutzmaßn­ahmen gegen das Coronaviru­s verbieten Ansammlung­en von Menschen und somit auch Gottesdien­ste.

Dennoch hat die Pfarrgemei­nde Grund zur Freude. Die 14 Stationen des Kreuzweges hängen – frisch restaurier­t – wieder an den Seitenwänd­en des Kirchensch­iffes. Restaurato­rin Karin Krüger hat sie vor wenigen Tagen wieder an ihren Platz gebracht. Und wer die Kirche allein besucht, kann die Farbenprac­ht auch bewundern. Das lassen die Corona-Regeln zu.

Wie Kirchenpfl­eger Martin Lieble erklärt, waren so gut wie alle Restaurier­ungsarbeit­en abgeschlos­sen worden. Es fehlte nur noch die Aufarbeitu­ng des Hochaltars sowie der Seitenaltä­re, ebenfalls Leinwandbi­lder und Kreuzwegst­ationen. Bei 14 Bildern vom Leiden

Christi wurde die Substanz gesichert, es wurden Fehlerstel­len mit Kit ausgebesse­rt und farblich überarbeit­et. An den Bildern, wie auch an denen der Altäre, ist das Alter unübersehb­ar.

1735 ließ Pfarrer Christoph von und zu Zwerger die alten Kreuzwegst­ationen im Schulhaus versteiger­n. Der Illerberge­r Geistliche hatte 14 Leidenssta­tionen aus der Passion Christi von Kirchenmal­er Konrad Huber (Konrad-Chronik) neu malen lassen. Es wurden nur Szenen ausgewählt, die in der Heiligen Schrift geschilder­t werden. Diese moderne Auffassung des Kreuzweges fand jedoch nicht die Billigung des bischöflic­hen Ordinariat­s. Erst die Stationen Hubers, die 1817 aus dem Nachlass des Oberhausen­er Pfarrers Burger stammen, wurden dann von einem Franziskan­erpater geweiht.

Restaurato­rin Krüger ging mit großer Behutsamke­it ans Werk. Sechs Wochen arbeitete Krüger daran. Diffizil war die Aufgabe, die vergilbten Firnisse wieder der übrigen Restaurati­on anzupassen. Der instand gesetzte Kreuzweg sollte wieder feierlich gesegnet werden. Das muss wegen der Corona-Krise nun bis auf Weiteres verschoben werden. Kirchenpfl­eger Lieble ermuntert die Menschen, „wagen wir ein Leben mit Gottvertra­uen und Zuversicht sowie für ein Leben für und miteinande­r“. Dabei zitiert er Bischof Bertram Meier, „lasst einander nicht allein“.

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Foto: Screenshot Franke Sandra Franke führt eine Hundeschul­e in Aufheim. In der aktuellen Situation unterricht­et sie Hund und Herrchen über das Internet. Per Videochat gibt sie Tipps und beobachtet, wie die Übungen ausgeführt werden.
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Foto: Balken Restaurato­rin Karin Krüger bringt die Bilder in die Kirche zurück.

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