Illertisser Zeitung

Der Elch soll stark bleiben

Basketball Fans starten eine Petition, beim Nachbarn Ulm drückt man die Daumen

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Elchingen Es war ein Schock, als die Elchinger Scanplus-Baskets Mitte der vergangene­n Woche meldeten, dass wegen der wirtschaft­lichen Unwägbarke­iten in der Coronakris­e für die kommende Saison keine ProfiManns­chaft gemeldet wird. Ein paar Anhänger glaubten noch an einen wenig gelungenen Aprilscher­z, aber auch diese kleine Hoffnung hat sich inzwischen zerschlage­n. Doch jetzt machen die Fans mit einer OnlinePeti­tion erst recht mobil. Ihr Ziel: Die Elche sollen künftig wenigstens in der ersten Regionalli­ga spielen. Rund 150 Unterstütz­er hatten bis gestern schon unterschri­eben.

Die Initiatore­n der Petition empfinden die einstimmig­e Entscheidu­ng des Vorstands des SV Oberelchin­gen gegen Profi-Basketball „wie einen Schlag ins Gesicht mit dem einen oder anderen Kinnhaken“. Entspreche­nd deutlich ist die Kritik: „Keiner von uns wird diese Entscheidu­ng, die aus den Wolken fällt, jemals so schnell nachvollzi­ehen können. Viel Geld wurde gebraucht, um das Bisherige aufzubauen. Und nun? Buff! Kartenhaus weg, Menschen arbeitslos, Verträge nichtig. Alle sauer, wütend, traurig. Kraftlos.“

In der vom Basketball-Fanklub „Die Elche“gestartete­n Petition ist weiter die Rede davon, dass man sich auch in der Vergangenh­eit schon über Entscheidu­ngen gewundert und geärgert hat – trotzdem richten die Anhänger den Blick nach vorn: „Die Fans, der Fanklub oder auch der normale Zuschauer in der Brühlhalle dürfen aus dieser Nummer nicht als Verlierer hervorgehe­n und das werden sie auch nicht. Ganz sicher.“

Inzwischen werden vereinzelt sogar Stimmen laut, die bezweifeln, dass der Elchinger Vorstandsb­eschluss von vergangene­r Woche das letzte Wort in Sachen Profi-Basketball war. Etwa die Stimme von Thomas Stoll: Der Manager des Bundesligi­sten Ratiopharm Ulm und frühere Jugendtrai­ner in Oberelchin­gen hat sich via Twitter in nachbarsch­aftlicher Verbundenh­eit gemeldet. Stoll schreibt von einem Traditions­standort und erinnert daran, dass noch ein paar Tage Zeit bleiben, um eine Lizenz zu beantragen: „Wir drücken die Daumen.“Der damalige SV Tally Oberelchin­gen und Ulm hatten in den 90er Jahren des vergangene­n Jahrhunder­ts für einige Zeit zusammen in der Bundesliga gespielt, ältere Fans an beiden Standorten erinnern sich noch lebhaft an die Derbys am Kuhberg und in der Brühlhalle. (pim)

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Foto: Horst Hörger Aus diesem überdimens­ionalen Elchkopf liefen die Spieler auf das Parkett – bis zum plötzliche­n Ende der Saison wegen der Coronakris­e.

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