Telefonbetrüger scheitern bei Senioren
Dietenheimerin reagiert richtig
Dietenheim Die Masche zieht offenbar nicht mehr: Mehrere Senioren haben sich am Montag von falschen Enkeln, Neffen und Bekannten in der Region nicht übers Ohr hauen lassen. In Dietenheim klingelte am Montag gegen 15.15 Uhr bei einer Seniorin das Telefon. Der angebliche Enkel gab vor, dass er einen Unfall hatte und jetzt dringend 15000 Euro für eine Behandlung benötige, berichtet die Polizei. Die Frau erkannte an der Stimme, dass es nicht ihr Enkel war. Nachdem sie dem Betrüger ihr Misstrauen deutlich zum Ausdruck gebracht hatte, legte dieser auf.
Ähnliche Anrufe gingen auch bei Senioren aus Achstetten, Allmendingen, Asselfingen, Laupheim und Ulm ein. In Asselfingen forderte eine falsche Verwandte 27 000 Euro für ein angeblich ersteigertes Elektrofahrzeug und in Ulm forderte ein falscher Enkel von einer Seniorin 20 000 Euro für den angeblichen Erwerb einer Immobilie. Egal mit welcher Masche die Anrufe erfolgten – die Angerufenen handelten richtig. Sie erkannten den Betrug und beendeten die Gespräche schnell, lobt die Polizei das Vorgehen. Auch eine Illertisserin wurde vor einigen Monaten von Betrügern angerufen – sie hat uns erzählt, wie sie mit den Tätern umgegangen ist: Telefonbetrug: Kriminelle setzen bei Illertisserin auf die falsche Karte.
Neffen, Enkel, Bekannte – Betrüger sind erfinderisch und können am Telefon in viele Rollen schlüpfen, heißt es aus dem Polizeipräsidium Ulm. Sie rufen meist bei älteren Personen an und bitten sie kurzfristig um Bargeld. Vorgetäuscht wird eine Notlage oder ein finanzieller Engpass, beispielsweise ein Immobilienkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt, um das Opfer unter Druck zu setzen. Sobald es bereit ist zu bezahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht zu Hause, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen, um dort den Betrag abzuheben.
Die Polizei empfiehlt dringend, vorsichtig zu sein bei unbekannten Anrufern. Vor allem, wenn bestimmte Forderungen des Anrufers gestellt werden. Wenn man sich unsicher ist, am besten die Polizei unter der 110 oder die örtliche Polizeidienststelle anrufen. Wichtig: Dabei nicht die Rückruffunktion nutzen – denn die Täter rufen oft mit manipulierten Telefonnummern an, die wie der Polizeinotruf aussehen. (az)