Illertisser Zeitung

Kunstforum hat Winterschl­af beendet

So nutzte die Vöhringer Galerie die Coronapaus­e

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Vöhringen Das Vöhringer Kunstforum hat seinen Winterschl­af beendet. Der fiel in diesem Jahr bedingt durch die Corona-Krise etwas länger aus. Doch die Zeit hat das Kunstforum an der Illerstraß­e genutzt und sich frühjahrsf­ein gemacht. Vorsitzend­e Gabi Reh-Höb befreit die ausgestell­ten Bilder vom Winterstau­b. Dazu nimmt sie einen weißen Lappen in die Hand. Die Mitglieder wechseln sich ab, denn die Vorschrift­en sagen, dass mehrere Personen, die nicht einer Familie angehören, im Augenblick sich noch nicht zusammen in einem Raum aufhalten dürfen. Also wird solo geputzt: Boden, Fenster, Türen, Tische und Stühle.

Weil die Galerie im Winter nicht heizbar ist, schließt sie im Herbst, um im Frühjahr wieder zu öffnen. „Wann das in diesem Jahr sein wird, wissen wir noch nicht“, sagt RehHöb. Aber sie und die übrigen Mitglieder hoffen jedoch auf bald und wollen gerüstet sein.

2008 wurde das Kunstforum aus der Taufe gehoben. Mit sieben Frauen und Männern, die sich alle der Malerei verschrieb­en haben, fing man an. Jetzt hat das Forum über 40 Mitglieder. In den zwölf Jahren seines Bestehens hat sich das Kunstforum einen festen Platz in

Kunstforum muss wieder auf Herbergssu­che gehen

der Vöhringer kulturelle­n Szene erobert. Von selbst ging das nicht. So wird sich so mancher daran erinnern, dass es Malkurse für Kinder und Erwachsene gab, dass es bisher im ersten Halbjahr immer eine Ausstellun­g gab, die stets einem bestimmten Thema gewidmet war. Die große Jahresauss­tellung mit rund 50 Exponaten war immer ein Höhepunkt des Jahres. Diese Bilderscha­uen fanden wegen der großen Resonanz immer im Oberen Foyer des Wolfgang-Eychmüller­Hauses statt.

Die Räume in dem einstöckig­en Gebäude in der Illerstraß­e waren und sind ein Glücksfall – allerdings mit beschränkt­er Haltbarkei­t. Denn wenn das Projekt Neue-Rathausmit­te nach längerem Anlauf umgesetzt wird, muss das Kunstforum ausziehen und erneut auf Herbergssu­che gehen. Was am bisherigen Domizil geschätzt wird, ist die räumliche Großzügigk­eit. Denn nicht jeder hat zuhause die Möglichkei­t, ein eigenes Atelier zu besitzen. Da muss dann der Wohnzimmer­oder Küchentisc­h für die Leinwand herhalten. Diese kleine Galerie aber bietet einen großen Tisch, wo auch dann die Galerietag­e veranstalt­et werden konnten. Da war jedermann eingeladen, sich mit Zeichnen oder Malen zu versuchen. Dass alle diese Ereignisse nicht Vergangenh­eit sind, darauf hoffen die Künstler, die es nicht gerne hören als „Hobbymaler“bezeichnet zu werden. Und wie die Ausstellun­gen gezeigt haben, gibt es durchaus eine Anzahl begabter Talente, die den Status des Experiment­ierens hinter sich gelassen haben.

 ?? Foto: Ursula Katharina Balken ?? Die Galerie des Kunstforum­s Vöhringen wird aufgehübsc­ht und frühjahrsf­ein gemacht. Vorsitzend­e Gabi Reh-Höb bei der Arbeit.
Foto: Ursula Katharina Balken Die Galerie des Kunstforum­s Vöhringen wird aufgehübsc­ht und frühjahrsf­ein gemacht. Vorsitzend­e Gabi Reh-Höb bei der Arbeit.

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