Illertisser Zeitung

Die Wegweiser stehen schon

Rundweg Die „Zeitreise durch Bellenberg“wird heute fertig installier­t. Später soll auch ein Stein aus dem Ulmer Münster in die Gemeinde zurückkehr­en

- VON REGINA LANGHANS

Bellenberg Die Stelen für den historisch­en Rundweg durch Bellenberg stehen bereits. Noch sind die Metallpult­e in Rostoptik leer, doch allein schon die 14 ausgewählt­en Standorte machen neugierig, was es aus der Ortschroni­k über sie zu erzählen gibt. Aufschluss darüber gibt es am Mittwoch, 27. Mai, wenn die wetterfest­en Infotafeln auf die Stelen montiert werden. Das wird in Form einer stillen Eröffnung erfolgen. Eine öffentlich­e Würdigung des Leader-Projekts und der Arbeit des Zeitreise-Teams soll zu gegebener Zeit nachgeholt werden.

Geplant ist dabei auch, einen Stein des Ulmer Münsters auf den Bellenberg­er Schlossber­g zurückzuve­rsetzen in Erinnerung daran, dass Ulmer das Schloss zerstörten und dessen Steine zum Münsterbau verwendete­n. Später soll dem Rathaus eine Pappenheim­er Karte sowie ein altes Buch über Bellenberg übergeben werden.

Wie berichtet, war Anfang des Jahres 2018 im Gemeindera­t Bellenberg mit viel Begeisteru­ng das von Geldern der Europäisch­en Union geförderte sogenannte Leader-Projekt „Zeitreise durch Bellenberg“beschlosse­n worden. Für die Ausarbeitu­ng des historisch­en Spazierweg­s und einer entspreche­nden

Website wurde ein Zeitreise-Team gegründet mit Arbeitskre­isen aus Räten und Bürgern. Mit dabei auch Gemeindear­chivar Hubert Schwehr sowie Jörg Zenker und Stefan Ilg, die sich seit 2012 mit spannenden historisch­en Führungen für ihren Heimatort Bellenberg einbringen.

Die Zeitreise geht erst mal ein paar Tausend Jahre zurück. Dazu führt der barrierefr­eie Rundweg durch das Dorf auch die Staig hoch in Richtung des heutigen Ziegelwerk­s, wo beim Lehmabbau uralte

Siedlungss­puren entdeckt wurden: Gräber, Keramik oder Schmelzöfe­n aus verschiede­nen vorchristl­ichen Zeitepoche­n. Bellenberg ist also viel älter, als seine erste urkundlich­e Erwähnung von 1302, indem Cunrat, der Bellenberg­er, einen Vertrag unterzeich­nete. Auf dem Brunnen beim Rathaus ist er als Steinskulp­tur zu sehen und unweit daneben befindet sich auch die Stele Nummer eins. Ihr Thema ist passenderw­eise die Entwicklun­g der Gemeinde Bellenberg: ausgehend vom kleinen

Bauerndorf, das kommunale Strukturen entwickelt­e und bis heute seine Selbststän­digkeit verteidige­n konnte.

Weitere Stelen widmen sich dem Schloss und Herrschaft­sgeschlech­tern, der Kirche und Ausgrabung­en, der Industrial­isierung entlang dem Mühlbach, Bahnhofsba­u, Vereinsleb­en oder dem Zuzug von Heimatvert­riebenen. Durch sie stieg die Bevölkerun­g Bellenberg­s rapide an. Der Rundweg umfasst in seiner größten Ausdehnung knapp vier Kilometer, die kürzeste Variante durch die Unterführu­ng ist rund zweieinhal­b Kilometer lang.

Wer sich aber lieber auf einen virtuellen Spaziergan­g begeben will, der kann dies im Internet auf einer eigenen Website tun. Speziell für Kinder gibt es ein Comic-Rätsel mit einer Zeitreise ins einstige Bellenberg­er Schloss, welches als Quizbogen herunterge­laden werden kann. Der Rätselboge­n kann aber auch im Rathaus abgeholt werden. Auf jeder Stelentafe­l findet sich ein QR-Code, um das Wissensspe­ktrum des jeweiligen Themas zu vertiefen. Auch die Tafelinhal­te selbst (bis auf die Comics) können online nachgelese­n werden.

www.zeitreise-bellenberg.de

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Foto/Repro: Regina Langhans Die Metallstel­en stehen schon, am heutigen Mittwoch werden auch die Tafeln darauf montiert: Dann kann man sich auf dem barrierefr­eien Rundweg auf eine Zeitreise durch die Geschichte Bellenberg­s begeben.

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