ÖDP-Kreisverband hat einen neuen Vorstand
Versammlung Gabriele Schimmer-Göresz aus Weiler gibt den Vorsitz nach 13 Jahren ab und zieht Bilanz
Weißenhorn Nach etwas mehr als 13 Jahren hat sich Gabriele SchimmerGöresz als Vorsitzende des Neu-Ulmer Kreisverbands der ökologischdemokratischen Partei (ÖDP) verabschiedet. Bei der Mitgliederversammlung am Samstag in Weißenhorn gab sie ihren letzten Rechenschaftsbericht und anschließend auch wie geplant ihr Amt ab.
Bei dieser Gelegenheit blickte Schimmer-Göresz zurück: Als sie 2005 nach Weiler in den südlichen Landkreis Neu-Ulm zog, war der ÖDP-Kreisverband Neu-Ulm ohne Vorstand und inaktiv. Helga Sonntag war ÖDP-Stadträtin in Illertissen, die Kreistagsmandate waren weg und die Gesamtsituation wenig hoffnungsvoll. Mit verschiedenen Aktionen habe eine Handvoll aktiver Mitglieder versucht herauszufinden, ob es mit der ÖDP im Landkreis weitergehen kann und wenn ja, wie, berichtete sie. Entgegen ihrem ursprünglichen Vorhaben stellte sich Schimmer-Göresz am 13. Juni 2007 zur Wahl und leitete fortan den Kreisverband.
Und wie sieht es heute aus? „Ein Jahr nach der Annahme des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ist die Artenvielfalt in Bayern noch nicht gerettet. Einige gute erste Schritte sind gemacht, einige neue Regelungen werden leider noch nicht umgesetzt“, sagte SchimmerGöresz. Man müsse weiter ganz genau hinschauen, Defizite aufzeigen und gemeinsam alles tun, um den Negativtrend aufzuhalten.
Die Hauptarbeit in ihrer Amtszeit wurde zuletzt auf die Kommunalwahl
verwendet. Schon das Suchen und Finden von mehr als 100 Kandidatinnen und Kandidaten sei eine Riesenaufgabe gewesen, berichtete Schimmer-Göresz, dazu erneute organisatorische Veränderungen und die hohen Zulassungshürden eines Neuantritts. 450 Unterstützer mussten sich auf den Rathäusern eintragen, um die Zulassung zu erreichen. Dass es zu guter Letzt 725 Unterstützer wurden, sei das verdiente Ergebnis großer Anstrengungen gewesen und könne sich sehen lassen: zwei ÖDP- Stadträte in Illertissen, zwei Stadträte in Weißenhorn und drei Sitze im Kreistag konnten gewonnen werden.
Nebenbei hat die ÖDP aus Sicht der scheidenden Kreisvorsitzenden bei mehreren Veranstaltungen Themen gesetzt, beispielsweise die Gemeinwohlökonomie, Gesundheitsvorsorge bei Mobilfunk und 5G, naturverträgliche Landwirtschaft oder fahrradfreundliche Kommune. Schimmer-Göresz war bei zwei Demonstrationen der Friday-for-Future-Bewegung in Roggenburg als Rednerin eingeladen, auch Mahnwachen und eine Kundgebung für den Investigativjournalisten Julien Assange wurden von der ÖDP unterstützt. Als erfreulich bezeichnete die Kreisvorsitzende die Mitgliederentwicklung. Nach Abtrennung des Kreisverbandes Günzburg im Februar 2019 verblieben 58 Mitglieder beim Neu-Ulmer Kreisverband. Seither waren fünf Neueintritte zu verzeichnen.
Schimmer-Göresz schloss ihren Bericht mit einem Appell: „Es ist dringend notwendig, dass unsere Wirtschaft und Gesellschaft auf Klimaschutz und Gemeinwohl nach sozial-ökologischen Leitlinien auszurichten ist und zwar ohne Wenn und Aber und ohne weitere zeitliche Verzögerung.“
Im Anschluss wurde der Vorstand neu gewählt. Neun Mitglieder leiten für zwei Jahre den Kreisverband der ÖDP: Kreisrätin Krimhilde Dornach aus Weißenhorn ist Kreisvorsitzende, Franz Snehotta aus Weißenhorn ihr Stellvertreter. Schatzmeister bleibt Simon Steger aus Pfaffenhofen. Komplettiert wird der Vorstand durch die Beisitzer Nicole Herzog (Senden), Stadträtin Susanne Kuderna-Demuth (Weißenhorn), Sven Merkle (Buch), Alfred Walker (Altenstadt), Anton Weitmann (Weißenhorn) und Sabine Miller (Neu-Ulm). (az)