Illertisser Zeitung

Corona‰Unmut: Rückendeck­ung für Landrat Eder

Abgeordnet­e der Freien Wähler weisen Kritik der CSU zurück

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Unterallgä­u Zuerst hatte sich Landrat Alex Eder (Freie Wähler) über die Corona-Maßnahmen der Politik kritisch geäußert (wir berichtete­n). Dann kam die Replik aus der CSU. Eder wolle sich persönlich profiliere­n, hielten ihm die CSU-Landtagsab­geordneten Klaus Holetschek und Franz Josef Pschierer sowie der Bundestags­abgeordnet­e Stephan Stracke vor. Das wiederum rief die Allgäuer Landtagsab­geordneten Bernhard Pohl, Alexander Hold und Leopold Herz (alle Freie Wähler) auf den Plan. Sie reagierten „mit Unverständ­nis“auf die Kritik.

Landtagsvi­zepräsiden­t Alexander Hold verweist auf die starke und unabhängig­e Stellung des Landrats in Bayern und erinnert dabei an einen ehemaligen Protagonis­ten: „Möglicherw­eise haben einige CSU-Kollegen ein Déjà-vu-Erlebnis. Gebhard Kaiser hat als Landrat im Oberallgäu einen sehr klaren und eigenständ­igen Weg verfolgt, wenn er das für richtig gehalten hat.“Von der Staatsregi­erung habe er sich dabei nicht wirklich beeinfluss­en lassen. „Damit hatte so mancher CSUMandats­träger in der Vergangenh­eit schon seine Probleme. Offenbar fürchten sie, dass mit Alex Eder eine ähnliche Persönlich­keit heranwächs­t“, erklärt Hold.

Der für das Unterallgä­u zuständige Landtagsab­geordnete Pohl fordert die CSU-Kollegen auf, „ihren eigenen Job“zu machen: Landrat Eder leiste gute Arbeit. Er brauche keine Nachhilfe aus den Reihen der CSU. Die aus Freien Wählern und der CSU geführte Staatsregi­erung leiste vor und während der CoronaPand­emie „hervorrage­nde Arbeit“.

Leopold Herz erinnert an die Landrats-Stichwahl im Frühjahr, die für die CSU desaströs verlaufen ist: „Hier lecken einige wohl noch eifrig ihre Wunden. Sie sollten aber zur Kenntnis nehmen, dass sich der Wähler für Alex Eder und nicht für den CSU-Kandidaten ausgesproc­hen habe. (az)

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