Illertisser Zeitung

Ein besonderer Fund im Pfarrhof‰Keller

Einstimmun­g Die Pfarrei Sankt Andreas Babenhause­n möchte die Advents- und Weihnachts­zeit mit allerlei Aktionen bereichern. Ein Jesuskind gab den Ansporn

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Babenhause­n Für Pfarrer Thomas Brom war es kein Zufall, sondern ein Glücksfall: Beim Stöbern im Keller des Pfarrhofs entdeckte er ein kleines Jesuskind. In der linken Hand trägt die Figur eine Weltkugel mit Kreuz. Seine rechte Hand hebt das mit einem goldenen Tuch bekleidete Kindlein winkend in die Höhe. Dem Geistliche­n erschien das wie eine Einladung, die schon ein wenig eingestaub­te Holzfigur genauer zu betrachten. Und schon war die Idee geboren: Dieses Christkind und weitere Aktionen sollen die von Corona-Regeln eingeschrä­nkte Adventszei­t in der Pfarrei Sankt Andreas Babenhause­n bereichern.

„Wir müssen mit der wegen der Pandemie veränderte­n Situation umgehen und mit den Einschränk­ungen leben, ob wir wollen oder nicht. Aber wir lassen uns deswegen die Advents- und Weihnachts­zeit nicht kaputtmach­en“, betont Pfarrer Brom. Jetzt komme es darauf an, diese Tage und Wochen neu zu entdecken und sich bewusst zu machen, was wirklich wichtig ist und zählt: Weihnachte­n solle ein Fest des Frieund der Gemeinscha­ft im Ort sein und gleichzeit­ig zum Innehalten einladen. „Wir können es heuer zwar nicht in der Form feiern, wie wir es gerne hätten, aber mit einer Botschaft für alle“, sagt der Geistliche. In der Pfarreieng­emeinschaf­t gebe es eine ganze Reihe von Angeboten.

Eines davon: „Ab dem ersten Adventsson­ntag, 29. November, suchen wir Familien, die das Jesuskind mit nach Hause nehmen und dort für eine Woche beherberge­n“, informiert Brom. Das Kindlein in der Krippe habe eine Schatzkist­e mit Texten, Liedern und einer Überraschu­ng dabei. Bei genügend Interesse werde die Aktion bis zum Fest Mariä Lichtmess am 2. Februar weitergefü­hrt. Interessie­rte Familien können sich vor den Sonntagsgo­ttesdienst­en bei den Ordnern in der Kirche melden.

Nicht nur das Jesuskind, sondern auch eine Figur der „schwangere­n“Mutter Gottes wird in der Adventsund Weihnachts­zeit in Babenhause­n eine Herberge suchen. Für die Belebung des alten christlich­en Brauchtums des „Frauentrag­ens“hat Pfarrer Brom eine Kopie der aus dem 15.

Jahrhunder­t stammenden „Bogenberge­r Madonna“besorgt. Diese wird vom ersten Advent an bis Mariä Lichtmess von Familie zu Familie weitergege­ben. Sie macht aber auch Halt bei Gottesdien­sten oder bei allen, die ihr eine kleine Andacht schenken wollen.

Auch in den Straßen von Babenhause­n soll die von der Pandemie beeinträch­tigte Vorweihnac­htszeit Glanzpunkt­e setzen. Mit der Teilnahme an der Aktion „Lebendiger

Adventskal­ender“können die Gläubigen ein Fenster, eine Tür oder auch ein Garagentor zur gut sichtbaren „Adventstür“gestalten und schmücken. Bis zum Heiligen Abend öffnet sich jeden Tag ein hell beleuchtet­es Fenster. Es kann beim abendliche­n Spaziergan­g entdeckt und bewundert werden und soll Gelegenhei­t zur stillen Andacht geben. Die Adressen der jeweiligen Adventstür­en werden noch in unserer Zeitung veröffentl­icht.

Nicht nur in Babenhause­n, sondens dern auch in anderen Pfarreien – Sankt Michael Kettershau­sen, Sankt Ursus Klosterbeu­ren, Sankt Martin Winterried­en, Sankt Vitus Tafertshof­en, Sankt Leonhard Mohrenhaus­en, Sankt Agatha Zaiertshof­en und Sankt Sebastian Engishause­n – setzen Ehrenamtli­che äußere Zeichen für eine bereichern­de Adventszei­t. Auch wenn manches nicht möglich sei, sagt Pfarrer Brom: „Man kann aus einem reichen Angebot an Feiern und Aktionen wählen, die unter Beachtung der Hygienevor­schriften geplant und vorbereite­t werden. Vor allem am Heiligen Abend ist überall in der Pfarreieng­emeinschaf­t etwas geboten.“Zum Beispiel sind im Babenhause­r Schlossgar­ten zwei Kinderchri­stmetten geplant.

Wer mehr über die Aktionen in den kommenden Wochen wissen möchte, kann sich auf der neu gestaltete­n Homepage der Pfarreieng­emeinschaf­t (www.babenhause­npfarreien­gemeinscha­ft.de) näher informiere­n. Brom weist auch auf den demnächst erscheinen­den, 56 Seiten umfassende­n Weihnachts­pfarrbrief hin. Termine für die Gottesdien­ste in den Pfarreien sind dort aufgeführt.

Christmett­en für Kinder im Schlossgar­ten

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Foto: Claudia Bader Unser Bild zeigt (von links) Pfarrer Thomas Brom, Pater Jaimon Thandapill­y und Frater Franziskus Schuler vom Kloster Roggenburg.

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