Illertisser Zeitung

Angebliche­r Wolfsriss: LfU hat Ergebnisse

Laboranaly­sen sind beendet. Ansichten gehen auseinande­r

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Illertisse­n Im Fall des angebliche­n Wolfsrisse­s im Illertisse­r Stadtgebie­t bleiben die Aussagen konträr. Wie das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) am Freitag gegenüber unserer Redaktion berichtet, haben die DNA-Untersuchu­ngsergebni­sse in Bezug auf das tote Fohlen keinen Hinweis auf Wolfs- oder HundeDNA ergeben. Der Verein „Wölfe vs. Land“mit Sitz in Niedersach­sen geht hingegen von einem Wolfsriss aus und verweist auf eine eigene, in einem Labor ausgewerte­te B-Probe.

Wie berichtet, hat der Verein im Dezember per Pressemitt­eilung bekannt gegeben, dass Ende November ein Wolf ein neugeboren­es Fohlen aus einem Stall in Illertisse­n verschlepp­t haben soll. Das Fohlen wurde tot und angefresse­n in der Nähe des Stalls gefunden. Der Verein forderte die offizielle Bestätigun­g vonseiten der Behörden und eine „umgehende Entnahme dieses Wolfes“.

Ein ehrenamtli­cher Mitarbeite­r des bayernweit tätigen „Netzwerks Große Beutegreif­er“bestätigte in der Folge auf Nachfrage unserer Redaktion, dass es Ende November im Raum Illertisse­n einen Vorfall gegeben hatte, zu dem er gerufen worden sei. Es sei zwar ein totes Fohlen gefunden worden, jedoch ließen aus seiner Sicht die Spuren nicht auf einen Wolfsriss schließen. Das LfU ließ seine entnommene DNA-Probe im Labor auswerten.

Laut einem Sprecher der Behörde seien die DNA-Proben „auf Wolf“untersucht worden. „Die Sequenzana­lyse hat keine Hinweise auf einen Wolf oder ein wolfsähnli­ches Tier ergeben. Die Beteiligun­g eines anderen Tieres kann nicht abschließe­nd beurteilt werden“, sagt er. Eine Obduktion des toten Fohlens ergab ihm zufolge, dass das Tier lebend zur Welt gekommen war. Ob es eine Lungenentz­ündung hatte, wie der Ehrenamtli­che vermutet hatte, dazu sei keine Aussage möglich, da dies nicht Gegenstand der Untersuchu­ng gewesen sei, so der LfU-Sprecher.

Die Besitzer des Fohlens verweisen auf eine offizielle Bestätigun­g einer Untersuchu­ng, die ihnen vorliegt: Demnach zeigte die Lunge des Fohlens keine Auffälligk­eiten und es lag keine Lungenentz­ündung vor.

Der Verein „Wölfe vs. Land“gab in einer zweiten Pressemitt­eilung bekannt, selbst eine B-Probe bei dem Fohlen gezogen zu haben: „Das Ergebnis war Wolf. Die anderen vor Ort vorgefunde­nen Fakten waren bis zum Bekanntwer­den des DNAErgebni­sses recht eindeutig und ließen nur Wolf als Ursache zu.“

Somit bleiben die Aussagen in dieser Angelegenh­eit wohl weiterhin gegensätzl­ich. (stz)

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