Notverbundleitung hat sich bewährt
Sicherheit Beim Großbrand nahe Osterberg in der vergangenen Woche wurde auch Löschwasser aus Kellmünz genutzt
Osterberg/Kellmünz Vor rund einem Jahr wurde die Notverbundleitung zwischen Osterberg und Kellmünz fertiggestellt. Bei dem Großbrand im Bereich einer Biogasanlage in der vergangenen Woche hat sie sich bewährt: Während des Feuerwehreinsatzes wurde zum ersten Mal auch Löschwasser aus Kellmünz genutzt.
Ziel der 2020 in Betrieb genommenen Leitung ist es, im Not- oder Schadensfall die Wasserversorgung der jeweils anderen Gemeinde mit zu übernehmen. „An einen Großbrand als Schadensfall haben wir damals nicht gedacht“, sagt der Osterberger Bürgermeister Martin Werner. Letztlich sei man am Donnerstag froh gewesen, dass die rund 750
Meter lange Trinkwasserleitung, die vom Kellmünzer Hochbehälter bis zum Ortseingang des Osterberger Ortsteils Weiler reicht, gebaut wurde und einsatzbereit war. Der Kellmünzer Rathauschef Michael Obst fügt an, dass während der Löscharbeiten in einem Zeitraum von circa eineinhalb Stunden von Kellmünzer Seite aus gesehen rund 27.000 Liter in das Trinkwassernetz von Osterberg und Weiler gepumpt worden seien. Dies habe dazu beigetragen, den Wasserfluss stabil zu halten und den erhöhten Löschwasserbedarf abzudecken.
Obst macht deutlich, dass die Kapazität längst nicht ausgeschöpft war. Die Förderpumpe sei nur zu 40 Prozent ausgelastet gewesen. „Es hätte also bei Bedarf auch noch mehr Wasser geliefert werden können.“
Amtskollege Werner findet, dass sich die knapp 200.000 Euro Baukosten für die Leitung auszahlten: „Die Notwasserversorgung ist eine sinnvolle Einrichtung, die bei so einem Schadensereignis große Vorteile bringt.“Kellmünz habe einen wesentlichen Beitrag geleistet, um die Osterberger Wasserversorgung zu stabilisieren. „Während der Brandzeit war es vor allem auch wichtig, die landwirtschaftlichen Betriebe ausreichend mit Wasser zu versorgen“, bekräftigt Obst. Hätte man von Kellmünzer Seite das Netz in Weiler nicht mit etwa zwei Bar stabilisiert, hätte ein Druckverlust auftreten können. Beim Leerlaufen der Wasserleitungen hätte es laut Obst zudem zu Schäden in den Netzen kommen können.
Die beiden Bürgermeister sind der Ansicht, dass sich die interkommunale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet sehr positiv ausgewirkt habe. Werner sieht darin auch ein gutes Beispiel für andere Kommunen.