Kettershausen will neue Brunnen erschließen
Investition Die Gemeinde stellt sich bei der Wasserversorgung neu auf. Ein Blick auf die Pläne
Kettershausen Auf dem langen Weg hin zu einem zweiten Standbein für die Wasserversorgung der Gemeinde Kettershausen nannte Bürgermeister Markus Koneberg ein nächstes Ziel: Die Arbeiten für die geplante Brunnenerschließung sollen ausgeschrieben werden.
Stefan Bäumler vom zwischenzeitlich beauftragten Planungsbüro hatte dem Gemeinderat bereits im September vergangenen Jahres einen Lösungsvorschlag unterbreitet. Nun stellte er eine genaue Entwurfsplanung vor. Es sei ein Gesamtkonzept, bei dem Kosten sowie Pflegeaufwand möglichst gering gehalten seien und welches die beiden neuen flacheren Brunnen mit den bisherigen Tiefbrunnen „unter einen Hut bringt“, so Bäumler. Für die nächsten 100 Jahre sei man damit „für alle Fälle gewappnet“.
Die beiden neuen Brunnen entstehen etwa 200 Meter unterhalb des jetzigen Tiefbrunnens im Wald in Kettershausen. Wie im September vorgeschlagen, werden die Wasserleitungen hin zur bestehenden Aufbereitungsanlage unabhängig voneinander gelegt. Da es zwei Entnahmestellen sind, würden auch zwei Leitungen Sinn ergeben und dienten zudem der Sicherheit, so Bäumler. Die neuen Pumpen werden einzeln betrieben und arbeiten so bei einem Störfall eigenständig. Auch erhält jeder Brunnen eine eigene Spüleinrichtung. Der bisherige Tiefbrunnen bleibt als Notfallbrunnen erhalten, muss entsprechend eingeschränkt in Betrieb sein beziehungsweise immer wieder gespült werden. Die Wasserleitungen der neuen Brunnen docken an die bestehende Anlage an. Steuerung und Elektrik müssen verändert werden.
Doch große Umbaumaßnahmen gebe es im Rohrkeller nicht, sagte der Ingenieur.
Anders als beim Lösungsvorschlag im September, soll es keine Brunnenhäuser geben. Vorgesehen sind nun Schachtbauwerke im Boden. Diese entstehen laut Bäumler aus Fertigteilen und sind im Vergleich kostengünstiger. Zudem entfalle der spätere Pflegeaufwand.
Für die Tiefbauarbeiten werden laut Bäumler etwa 425.000 Euro fällig. Die geschätzten Kosten für die technische Ausrüstung bezifferte er mit etwa 80.000 Euro und diejenigen für die elektrotechnische Ausrüstung mit 170.000 Euro. Beabsichtige die Gemeinde, den Weg zum Hochbehälter zu asphaltieren, so käme ein geschätzter Betrag in Höhe von 50.000 Euro hinzu.
Für die Planung der beiden Brunnenbohrungen ist ein anderes Planungsbüro zuständig. Nach dessen Kostenaufstellung ist von weiteren, insgesamt 450.000 Euro auszugehen. Das Vorhaben ist aber grundsätzlich förderfähig. Wie Koneberg erläuterte, gelten ab 1. April neue Richtlinien. Welchen Umfang die finanzielle Unterstützung haben wird, ist noch unklar.
Die Entwurfsplanung selbst stieß im Kettershauser Ratsgremium auf Zustimmung. Auf Hinweis von Marina Göppel wurden noch elektrische Schieber – vorgesehen waren mechanische - als Alternative aufgenommen. Von Clemens Winter kam der Einwand, dass die Kosten für eine eventuelle Asphaltierung des Weges zu gering seien. Als nächsten Schritt hin zur Umsetzung sollen die Förderanträge zeitnah im zuständigen Wasserwirtschaftsamt eingereicht und zudem die Ausschreibungsunterlagen fertig gemacht werden.