Das Parkcafé im Sendener Stadtpark schließt
Gastronomie Betreiberin Alina Hermann sucht einen Nachmieter. Sie hört aus mehreren Gründen auf – einer ist Corona
Senden Selbst gebackene Kekse, Kaffee aus verschnörkelten Porzellantassen und ein schwarzer Mops, der über die Terrasse wackelt: Das Sendener Parkcafé verbreitete ein ganz eigenes Flair. Jetzt hat Betreiberin Alina Hermann entschieden, das Geschäft aufzugeben – sie sucht einen Nachmieter.
Im Sommer 2015 hatte Hermann ihr Café am Eingang zum Stadtpark eröffnet, nach sechs Jahren ist nun Schluss. Aus mehreren Gründen, erzählt Hermann, doch ein gewichtiger ist die schon mehr als ein Jahr dauernde Unsicherheit durch die Pandemie.
„Ich hatte alle paar Wochen die Hoffnung, dass wir wieder aufmachen können, aber dann ging es halt doch nicht“, berichtet die Feinbä
Für das Parkcafé wird ein Nachmieter gesucht. ckerin über ihre Lage in den vergangenen Monaten.
Wie viele andere Wirte hatte sie sich immer wieder Neuerungen überlegt, um den Betrieb aufrecht zu erhalten: Glühweinausschank etwa im Winter oder Bewirtung draußen, doch wechselnde Verordnungen machten die Pläne zunichte. „Das macht die Gastro kaputt“, sagt Hermann und will nun die Reißleine ziehen, bevor die Belastung noch größer wird.
Ganz leicht hatte sie es auch in den Vorjahren nicht: Monatelang etwa befand sich im vorderen Teil des Stadtparks eine Baustelle, die den Zugang zum Haus erschwerte. Und zuvor erhielt Hermann lediglich kurzfristige Verlängerungen ihres Pachtvertrags, da der Vorbesitzer das Gebäude verkaufen wollte. Auch in dieser Zeit fühlte sie sich stetig in der Schwebe.
Die neue Hausbesitzerin habe sie aber sehr unterstützt, erzählt Hermann. Mit kreativer Speisekarte und kleinen Events hielt sie das Unternehmen am Laufen, bis zum vergangenen Dezember, als sie pandemiebedingt zumachte – vorläufig.
Jetzt macht sie Nägel mit Köpfen, entschied sie vor drei Wochen: Es ist Schluss. Wie ihre berufliche Zukunft aussieht, weiß die gelernte Köchin noch nicht, sie werde sich wohl eine Anstellung suchen.
„Wir werden uns natürlich bemühen, einen guten Nachmieter zu finden, dem das Café so am Herzen liegt wie uns und der die Gastronomie in Senden bereichert“, sagt Hermann. Auf ihre Ebay-Anzeige haben sich schon mehrere Interessenten gemeldet und Besichtigungen vereinbart.
Die Lage des Hauses mitten im Grünen sei toll, daher habe sie sich vor sechs Jahren auch zur Übernahme der Gaststätte entschieden. Viele Besucher, die das Café über den Winter vermissten, haben schon ihr Bedauern ausgedrückt.
„Es war eine schöne Zeit mit tollen Menschen“, sagt die Gastronomin. Nun möchte sie das Geschäft gut übergeben.