In Bubenhausen ist ein neues Heiliges Grab zu sehen
Brauch Noch bis 25. April ist in St. Michael ein neu angefertigtes Werk aufgebaut. Das Vorgängermodell war zu groß
Bubenhausen Ein alter Osterbrauch lebt in Bubenhausen in einer neuen Form fort: Zum diesjährigen Karfreitag wurde in der Kirche St. Michael ein neues Heiliges Grab aufgestellt. Dieses hätte bereits zum Osterfest 2020 im Altarraum präsentiert werden sollen, doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Nun kann das von Bubenhauser Bürgern gestaltete Werk noch bis Sonntag, 25. April, betrachtet werden.
Das Heilige Grab stellt das österliche Geschehen um den Tod und die Auferstehung Christi dar. An Karfreitag ist der Leichnam Jesu auf dem Bild zu sehen. Am Ostersonntag wechselt dann das Motiv: Der Verkündigungsengel überbringt den Christen die frohe Botschaft der Auferstehung des Gekreuzigten. Die Lichter um das Grab stehen für Leben (gelb), Hoffnung (grün), Sterben und Blut (rot) sowie für den
Tod (blau). Die beiden Bilder sind noch Originale aus dem ursprünglichen Heiligen Grab, das bis 1965 zu Ostern in der Bubenhauser Kirche aufgestellt wurde.
Die Kirchengemeinde sei froh darüber und dankbar, die Tradition des Heiligen Grabes an Ostern aufleben lassen zu können, sagt die Kirchenpflegerin Manuela Horber. Das sei eine Besonderheit. „Unsere Kirchgänger erfreut es immer wieder“, erzählt sie. Angefertigt wurde das neue Heilige Grab in ehrenamtlicher Arbeit von Hermann Heinle, Alois Steck und Brunhilde Hörmann aus Bubenhausen. Heinle übernahm die Schreinerarbeiten, Steck die Installation der Lampen und Hörmann die Bemalung.
Bereits im Jahr 2002 war das Trio tätig geworden, wie Horber berichtet. Die Bubenhauser fertigten damals ein neues Grab an, um die alte Tradition im Ort wieder aufzugreifen. Seit 1965 war in der Kirche kein Heiliges Grab mehr aufgestellt worden, weil das alte sehr marode war. So bauten Heinle, Steck und Hörmann nach Vorbild des alten Modells in Originalgröße ein neues, das von 2002 bis 2019 dann wieder alljährlich während der Osterzeit aufgebaut wurde.
Nachdem die Kirche saniert worden war, stellte sich das Heilige Grab allerdings als etwas unpraktisch heraus: Es führte zu beengten Platzverhältnissen im Altarraum, wenn zum Beispiel Pfarrer und Ministranten gemeinsam den Gottesdienst gestalteten. Darauf machte der Weißenhorner Stadtpfarrer Lothar Hartmann aufmerksam. So trat die Kirchenverwaltung Anfang 2020 erneut an Hermann Heinle, Alois Steck und Brunhilde Hörmann heran und beauftragte sie damit, eine kleinere Version anzufertigen.
Das Ergebnis ihrer Arbeit lässt sich nun bis 25. April in der Bubenhauser Kirche betrachten. Dekoriert ist das Heilige Grab mit Blumenschmuck, um den sich Mesnerin Irene Lukes kümmert.
Kirchenpflegerin Manuela Horber kann sich gut vorstellen, dass das neue Modell den ein oder anderen Gläubigen in den nächsten Tagen noch in die Kirche zieht, um ein kleines Gebet davor zu sprechen. Die Kirche in der St.-Michael-Straße 5 in Bubenhausen ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.