Wahre Fußballgötter tragen Wampe
Beim Superlativ Fußballgott haben die Fans Diego Maradona, Franz Beckenbauer, Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi vor Augen. Eleganter Sololauf, feiner Schlenzer in den Winkel oder dreifacher Übersteiger – diese Kunststücke zeichnen die Legenden ihrer Zunft aus. Ganz anders bei den Anhängern des TSV 1860 München. In Giesing ist ein ganz anderer Spielertyp mittlerweile in den Fußball-Olymp aufgestiegen. Sascha Mölders – Torjäger, Kapitän und stolzer Bierbauchträger. Mehr Wühler als Dribbler, mehr Fallobst als Überflieger – Wucht statt Eleganz. Der frühere FCA-Stürmer ist bei den Löwen gerade deshalb längst Kult. Nun hat er sich selbst ein Denkmal gesetzt.
Zwei Tore steuerte Mölders beim wichtigen 3:2-Sieg gegen den SC Verl bei. Nach dem Spiel waren allerdings nicht seine beide Treffer Gesprächsthema. Vielmehr blieb ein Foto eines verunglückten Fallrückziehers in Erinnerung. Bei dieser selbst für Fußballgötter höchst anspruchsvollen Disziplin rutschte Mölders das Trikot weit nach oben und die für Fußballer untypisch große Wampe kam zum Vorschein. Eine Steilvorlage für alle Kritiker des Sechzig-Kapitäns. In den sozialen Netzwerken gingen die
Sascha Mölders ist die „Wampe von Gie sing“.
Angriffe dann auch unter die Gürtellinie und verfehlten so ihr Ziel. Mölders blieb in Torjägermanier cool und ließ sich nicht provozieren. Kurzerhand gründete der 36-Jährige seine eigene Fan-Kollektion. Auf seiner Internetseite verkauft Mölders nun T-Shirts, Tassen und Hoodies, die sein Missgeschick aus dem Verl-Spiel zeigen. „Die Wampe von Giesing“macht sich auf, den sogenannten Fußballgöttern auch in Sachen Mode den Rang abzulaufen. Wer braucht schon eine Unterhose von CR7, wenn er einen Strampler von SM9 haben kann. Wahre Fußballgötter tragen neuerdings Wampe statt Waschbrett. Nur über die Wahlmöglichkeit Größe S wundern sich die LöwenFans. Erfolgreich ist Mölders auch auf dem Platz, schließlich führt er mit 20 Treffern die Torjägerliste der 3. Liga an und träumt mit den Löwen vom Aufstieg.
Der Traum von der Wampe hingegen könnte für viele wahr werden, schließlich hat der Giesinger Fußballgott nun das Geheimnis seines Astralkörpers gelüftet: „Ein bis drei Bier und etwas Dreckiges zum Essen nach einem Fußballspiel.“Der gebürtige Essener ist eben ein echter Malocher. Frei nach dem Motto von Felix Magath „Qualität kommt von Qual“. In Giesing weiß man einen hart erarbeiteten Bierbauch eben noch zu schätzen. Maradona wäre stolz.