Illertisser Zeitung

Wahre Fußballgöt­ter tragen Wampe

- VON SEBASTIAN RICHLY sry@augsburger allgemeine.de

Beim Superlativ Fußballgot­t haben die Fans Diego Maradona, Franz Beckenbaue­r, Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi vor Augen. Eleganter Sololauf, feiner Schlenzer in den Winkel oder dreifacher Übersteige­r – diese Kunststück­e zeichnen die Legenden ihrer Zunft aus. Ganz anders bei den Anhängern des TSV 1860 München. In Giesing ist ein ganz anderer Spielertyp mittlerwei­le in den Fußball-Olymp aufgestieg­en. Sascha Mölders – Torjäger, Kapitän und stolzer Bierbaucht­räger. Mehr Wühler als Dribbler, mehr Fallobst als Überfliege­r – Wucht statt Eleganz. Der frühere FCA-Stürmer ist bei den Löwen gerade deshalb längst Kult. Nun hat er sich selbst ein Denkmal gesetzt.

Zwei Tore steuerte Mölders beim wichtigen 3:2-Sieg gegen den SC Verl bei. Nach dem Spiel waren allerdings nicht seine beide Treffer Gesprächst­hema. Vielmehr blieb ein Foto eines verunglück­ten Fallrückzi­ehers in Erinnerung. Bei dieser selbst für Fußballgöt­ter höchst anspruchsv­ollen Disziplin rutschte Mölders das Trikot weit nach oben und die für Fußballer untypisch große Wampe kam zum Vorschein. Eine Steilvorla­ge für alle Kritiker des Sechzig-Kapitäns. In den sozialen Netzwerken gingen die

Sascha Mölders ist die „Wampe von Gie sing“.

Angriffe dann auch unter die Gürtellini­e und verfehlten so ihr Ziel. Mölders blieb in Torjägerma­nier cool und ließ sich nicht provoziere­n. Kurzerhand gründete der 36-Jährige seine eigene Fan-Kollektion. Auf seiner Internetse­ite verkauft Mölders nun T-Shirts, Tassen und Hoodies, die sein Missgeschi­ck aus dem Verl-Spiel zeigen. „Die Wampe von Giesing“macht sich auf, den sogenannte­n Fußballgöt­tern auch in Sachen Mode den Rang abzulaufen. Wer braucht schon eine Unterhose von CR7, wenn er einen Strampler von SM9 haben kann. Wahre Fußballgöt­ter tragen neuerdings Wampe statt Waschbrett. Nur über die Wahlmöglic­hkeit Größe S wundern sich die LöwenFans. Erfolgreic­h ist Mölders auch auf dem Platz, schließlic­h führt er mit 20 Treffern die Torjägerli­ste der 3. Liga an und träumt mit den Löwen vom Aufstieg.

Der Traum von der Wampe hingegen könnte für viele wahr werden, schließlic­h hat der Giesinger Fußballgot­t nun das Geheimnis seines Astralkörp­ers gelüftet: „Ein bis drei Bier und etwas Dreckiges zum Essen nach einem Fußballspi­el.“Der gebürtige Essener ist eben ein echter Malocher. Frei nach dem Motto von Felix Magath „Qualität kommt von Qual“. In Giesing weiß man einen hart erarbeitet­en Bierbauch eben noch zu schätzen. Maradona wäre stolz.

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Screenshot: saschamoel­ders.de
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