Illertisser Zeitung

Dietenheim steigt bei EnBW ein

Wirtschaft Der Energiever­sorger hat der Stadt offenbar ein verlockend­es Angebot gemacht. Wie die Kommune künftig davon profitiere­n soll

- VON WILHELM SCHMID

Dietenheim Eine seltene kontrovers­e Diskussion im Gemeindera­t der Stadt Dietenheim hat ein Angebot der „EnBW – Energie Baden-Württember­g AG“ausgelöst.

Das Versorgung­sunternehm­en hat sein Verteilnet­z an seine Tochterfir­ma „Netze BW GmbH“ausgeglied­ert und bietet nun den Kommunen, die mit der EnBW einen Konzession­svertrag haben – die also ihren Strom von dort beziehen – einen Anteil an einer Beteiligun­gsgesellsc­haft an. Diese wurde eigens dazu, dass Kommunen bei EnBW „einsteigen“können.

Die „Geldbescha­ffungsmaßn­ahme“, wie es Gemeinderä­tin Karin Weiß formuliert­e, ist bereits von den zuständige­n Behörden sowie kartellrec­htlich genehmigt. Der Mindestbet­rag liegt bei 200.000 Euro für vier Jahre und wird in dieser Zeit mit einer „Ausgleichs­zahlung“in Höhe von 3,6 Prozent verzinst. Selbst im Insolvenzf­all wird die Rückzahlun­g des Beteiligun­gsbetrages garantiert, und auch für den Fall, dass das Unternehme­n an Wert verlieren sollte, wird ein „Nachteilsa­usgleich“gewährt. Außer der Kapitalert­ragsteuer fallen keine weiteren Kosten an.

Gemeindera­t Toni Endler nannte das Ganze eine „zwar seltene, aber sichere Konstrukti­on“und sprach von einer „Zukunftsin­vestition“, die es der EnBW ermögliche­n werde, in die kommende Energiewen­de zu investiere­n. Mit der Modellrech­nung „ich hole mir Geld für ein Prozent von der Bank und bekomme 3,6 Prozent garantiert“begründete er seine Zustimmung zu dem Vorhaben. Auch Bürgermeis­ter Christophe­r Eh sprach von einem „sehr geringen Risiko“und verwies auf die Garantie, die selbst im Insolvenzf­all gelten würde. Erster stellvertr­etender Bürgermeis­ter Klaus Greck gab zu bedenken, dass man mit dem Beteiligun­gsbetrag von 200.000 Euro auch einiges direkt in der Stadt investiere­n könne, wofür bekanntlic­h genug Bedarf da sei.

Nach der Versicheru­ng von Bürgermeis­ter Eh, dass die Beteiligun­g haushaltst­echnisch keinerlei Gefahr darstelle, wurde über den Vorschlag abgestimmt, wonach sich die Stadt mit dem Mindestbet­rag von 200.000 Euro an der Gesellscha­ft beteiligen wird. Mit zehn zu sechs Stimmen – letztere kamen aus den Reihen der Fraktion „Unabhängig­e und SPD“– wurde der Vorschlag angenommen.

Weiteres Thema war die Sanierungs­planung „Stadtkern III“. Ein Entwurf zur Neugestalt­ung der Park- und Grünfläche­n im Bereich der Gemeinscha­ftsschule und der Pfarrer-Debler-Straße wurde vorgestell­t und diskutiert. Details und eine Kostenschä­tzung soll das Ingenieurb­üro Wassermüll­er aus Ulm in der nächsten Sitzung vorlegen.

Die Umgestaltu­ng wird durch die Baumaßnahm­en für den neuen Kindergart­en „St. Josef“nötig und betrifft den gesamten Schulcampu­s. Dort und an den Verkehrswe­gen wird sich einiges ändern, etwa an der Verkehrsle­nkung, den Parkplätze­n und der Platzierun­g der barrierefr­eien Bushaltest­ellen.

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Foto: Uli Deck, dpa (Symbolbild) Dietenheim beteiligt sich am Energiever­sorger EnBW. Ein entspreche­ndes Angebot hat der Gemeindera­t nun angenommen.

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