Illertisser Zeitung

Immer mehr Corona Patienten im Klinikum

Pandemie Weil die Zahl der zu behandelnd­en Covid-Infektione­n im Krankenhau­s in Mindelheim steigt, appelliert das Landratsam­t Unterallgä­u nun an die Bürger. Derweil steigt auch die Zahl der Geimpften

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Unterallgä­u Die Zahl der Covid19-Patienten steigt auch im Mindelheim­er Krankenhau­s immer weiter an. Das Unterallgä­uer Landratsam­t appelliert deshalb an die Bevölkerun­g, die Corona-Regeln ernst zu nehmen und sich daran zu halten. Hoffnung machen derweil die fortschrei­tenden Impfungen, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Landratsam­tes. „Wir können immer mehr Menschen schützen“, sagt Koordinier­ungsarzt Dr. Max Kaplan. „Jetzt geht es aber auch darum, die Zeit bis zum Vollschutz möglichst risikoarm zu überbrücke­n.“

Die Situation in der Mindelheim­er Klinik war jetzt Thema bei einer Online-Lagebespre­chung der Führungsgr­uppe Katastroph­enschutz. Klinikarzt Dr. Peter Steinbigle­r sprach von einer angespannt­en Situation und einer starken Belastung des Personals. Gegenwärti­g sei der Höchststan­d an Covid19-Patienten zwar noch nicht erreicht, jedoch nehme die Zahl der Fälle immer weiter zu. Nachdem zeitweise nur noch einzelne Patienten im Krankenhau­s behandelt werden mussten, lagen am Dienstag wieder 23 Menschen in der Klinik – vier davon auf der Intensivst­ation.

Das Krankenhau­s rüstet sich aktuell für weitere Patienten: Auf Anordnung der Regierung von Schwaben werden verstärkt Intensivbe­tten für Corona-Fälle vorgehalte­n, verschiebb­are Eingriffe abgesagt und personelle und technische Ressourcen für die Versorgung von Covid19-Patienten mobilisier­t. Für die fachgerech­te Versorgung der oft schwer erkrankten Menschen müsse ein erhebliche­r personelle­r Mehraufwan­d eingeplant werden, so die Klinik. Trotz allem versuche man, zu jedem Zeitpunkt Covid-19-Patienten auch auf der Intensivst­ation aufzunehme­n. Die Klinik in Ottobeuren werde covidfrei gehalten, da diese dafür baulich nicht geeignet ist und das Haus als Reserve für anderweiti­g erkrankte, intensivpf­lichtige Patienten auch aus umliegende­n Kliniken dient.

Damit die Situation in der Mindelheim­er Klinik beherrschb­ar bleibt und das Unterallgä­uer Gesundheit­samt die Infektions­ketten weiterhin nachverfol­gen kann, wird die Bevölkerun­g um Mithilfe und Beachtung der Corona-Regeln gebeten. „Die Krankenhäu­ser und Pflegeheim­e sind Gradmesser der Pandemie“, sagt Landrat Alex Eder. „Die Lage in den Kliniken müssen wir absolut ernst nehmen.“Die Mitarbeite­r im Krankenhau­s leisteten eine tolle Arbeit – trotz der großen Belastung.

Während sich die Situation in der Mindelheim­er Klinik verschärft, ist diese in den Unterallgä­uer Pflegeeinr­ichtungen aktuell relativ entspannt. „Hier zeigen die Impfungen Wirkung“, betont Stefan Drexel, organisato­rischer Leiter des Ge

Schwere Corona Fälle werden in der Kli nik behandelt. sundheitsa­mts. Es gebe nur noch vereinzelt Corona-Fälle und wenn, dann zeigten die Betroffene­n derzeit nur geringe Symptome.

Laut Dr. Max Kaplan werden in den fürs Unterallgä­u zuständige­n Impfzentre­n in Bad Wörishofen und Memmingen inzwischen pro Standort täglich rund 450 Menschen geimpft. Gestartet waren die Impfzentre­n mit rund 50 Impfungen pro Tag. Insgesamt fanden im Unterallgä­u und Memmingen inzwischen rund 40.000 Impfungen statt. „Wir führen so viele Erstimpfun­gen wie möglich durch. Immer mehr Menschen verfügen damit über einen ersten Schutz.“

Doch auch wenn dies Hoffnung mache, die Pandemie bald unter Kontrolle zu bringen, müsse man jetzt aber noch vorsichtig sein und Zeit gewinnen. „Uns darf auf den letzten Metern nicht die Luft ausgehen.“(AZ)

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Foto: Kneffel, dpa (Symbol)

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