Straßensanierung kann noch dauern
Verkehr Die Freien Wähler in Babenhausen erkundigen sich, ob es für eine Sanierung der St2017 nach Kellmünz konkrete Pläne gibt. Der Bürgermeister sieht wenig Anlass für Optimismus.
Babenhausen Die Straße zwischen Babenhausen und Kellmünz ist holprig, an manchen Stellen zusammengeflickt. Ein „Armutszeugnis“sei sie, findet der Babenhauser Bürgermeister Otto Göppel. „Eine Zumutung, vor allem im Winter“, nennt sie einer seiner Stellvertreter, Christian Pfeifer. Aber gibt es einen berechtigten Grund zur Hoffnung, dass die Staatsstraße 2017 in Zukunft saniert wird? Dass Babenhausen in diesem Zuge vielleicht sogar eine Direktanbindung an die Autobahn A7 bekommt? Danach hat sich die Fraktion der Freien Wähler im Marktgemeinderat unlängst erkundigt.
Das Rathaus hat daraufhin das Staatliche Bauamt Kempten auf der bayerischen und das Regierungspräsidium Tübingen auf der badenwürttembergischen Seite um Stellungnahme zum aktuellen Stand gebeten. Denn das Thema an sich ist nicht neu, Bemühungen in diese Richtung gibt es schon seit etlichen Jahren. So hatten sich die beiden Bürgermeister von Babenhausen und Kellmünz zum Beispiel vor vier Jahren an den damaligen Bürgerbeauftragten des Freistaats, Klaus Holetschek, gewandt und nicht nur den Zustand der St2017 bemängelt. Sondern auch, dass Lastwagen, die mehr als zehn Tonnen wiegen, nicht auf der Straße rollen dürfen. Das hat Umwege für den Schwerlastverkehr zur Folge.
An den Ausbau der Straße angelehnt ist aber noch eine weitere Überlegung: eine Anbindung an die Autobahnauffahrt bei Dettingen an der Iller. Bislang nutzen Lastwagen aus Babenhausen und Umgebung entweder die Auffahrt bei Illertissen oder bei Heimertingen, um auf die
A7 zu gelangen. Das schlägt sich im Verkehr in den Orten entlang der Routen nieder, beispielsweise in Boos oder Oberroth. Durch die angedachte Lösung über die St2017, so Zweiter Bürgermeister Dieter Miller, wäre ein „ortsdurchfahrtsfreier Anschluss“an die Autobahn möglich.
Weil hin und wieder entsprechende Bürgernachfragen kommen, habe die Fraktion der Freien Wähler den Antrag gestellt, begründete deren Sprecher Walter Kalischek. Doch die Antworten, die Bürgermeister Göppel weitergab, geben wenig Anlass zu Optimismus. Das Staatliche Bauamt Kempten verweist ihm zufolge auf ein Schreiben aus dem Jahr 2018: Die St2017 sei im bayerischen Staatsstraßennetz nur von regionaler Bedeutung und weise eine unterdurchschnittliche Verkehrsbelastung auf. Diese würde sich erst mit einer Fortführung bis zur A7-Anschlussstelle Dettingen erhöhen. „Dafür sei eine Finanzierung von knapp 40 Millionen Euro notwendig“, berichtete Göppel. „Dies sei im Staatsstraßenhaushalt in absehbarer Zeit nicht darstellbar.“
Dem Regierungspräsidium Tübingen ist laut Bürgermeister nach „interner Recherche“kein Planfeststellungsverfahren zu einer Autobahnanbindung bekannt. Richtig sei, dass der Neubau einer Illerquerung zwischen der St2017 und der L299 – an der Anschlussstelle Dettingen – im Entwurf des Regionalplans Donau-Iller aus dem Jahr 2019 verzeichnet ist, gab Göppel weiter. Die Illerquerung sei nach Angaben des Regierungspräsidiums Bestandteil des Generalverkehrsplans Baden-Württemberg 1995 gewesen, bei einer Fortschreibung aber nicht weiter berücksichtigt worden. „Für eine Verbindung zwischen St2017 und L299 müssten der Illerkanal, die Iller und die Eisenbahnlinie gequert werden. Es dürfte sich somit also um ein sehr teures und wohl auch in naturschutzfachlicher Hinsicht schwieriges Projekt handeln“, zitierte Göppel. Sein Kommentar dazu: „Es gibt also keine Planungsschritte, sodass man sagen könnte: Wir sind kurz davor.“