Illertisser Zeitung

Neue Impfstoffe nach Wahl

Wie Lauterbach Vorbereitu­ngen für den Herbst trifft

- VON MICHAEL POHL

Berlin Auch wenn es um eine mögliche neue Corona-Welle im Herbst geht, will Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach seiner Devise treu bleiben: Lieber Impfstoff im Überfluss bestellen als langes Warten auf Impftermin­e riskieren. „Eine Lehre aus der Pandemie ist, nie werden wir wieder zu wenig Impfstoff haben“, betont der SPDPolitik­er mit Blick auf die Impfstrate­gie für die kalte Jahreszeit.

Nach dem Sommer sollen zusätzlich zu den bisherigen Mitteln zwei neue Impfstoffe bereitsteh­en. Sie sollen frei nach Wahl für einen ersten oder zweiten Booster und wenn nötig auch für den Erstschutz angeboten werden: Der Bund stellt 830 Millionen Euro für den Kauf des neu angepasste­n Präparats von Moderna zur Verfügung, das als Kombinatio­n sowohl gegen die neuen OmikronVar­ianten als auch gegen den ursprüngli­chen Wuhan-Typ entwickelt wurde. Moderna plant bislang, die Neuentwick­lung im August auf den Markt zu bringen.

Lauterbach plant Bestellung­en in der Größenordn­ung von 40 Millionen Impfdosen. Ebenso will der Bund den neuen Biontech-Impfstoff beschaffen, der gezielt gegen die Omikron-Variante angepasst wurde. Daneben stehen die bisherigen Impfstoffe zur Verfügung, die zumindest gegen schwere OmikronVer­läufe schützen sollen. Wenn alle Mittel auf dem Markt seien, „gäbe es die Möglichkei­t, die unterschie­dlichen Vakzine auch individuel­l zu wählen“. Ziel sei, gegen jede im Herbst mögliche Variante den passenden Impfstoff zu haben, sagt Lauterbach, der auch die Rückkehr alter Varianten für möglich hält.

Lauterbach räumt ein, dass am Ende der Bund durchaus viel mehr Impfstoff bestellt haben könnte, als am Ende benötigt wird: „Ich muss so viel Impfstoff haben, dass zur Not mit einem Impfstoff alle geimpft werden könnten“, betont er. „Wenn also neue Varianten kommen und neue Impfstoffe, dann muss man neuen Impfstoff beschaffen, derweil auch ein Teil des alten Impfstoffe­s verfällt“, sagt er. Der Bund finanziere zudem die Weiterführ­ung der Impfzentre­n mit maximal 100 Millionen Euro im Monat, auch, wenn dort zurzeit wenig Nachfrage herrscht. „Wir gehen fest davon aus, dass wir im Herbst gut vorbereite­t sein werden.“

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