Illertisser Zeitung

Super Papiertüte­n?

Umwelt Sie sind nicht unbedingt besser als Plastiktas­chen.

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Seit Anfang des Jahres dürfen in Läden keine einfachen Plastiktüt­en mehr verkauft werden. Viele Menschen greifen dann zur Papiertüte und denken oft: Das sei gut für die Umwelt.

Schließlic­h besteht so eine Tüte aus natürliche­m Material, dem Holz von Bäumen. Außer

Mit einem Korb oder einem Beutel zum Einkaufen – für die Umwelt ist das das Beste. dem können sie verrotten, was Plastiktüt­en nicht können. Aber sind Papiertüte­n deswegen besser für die Umwelt als Plastiktüt­en?

Die Antwort: So einfach ist es nicht. Zwar landen Papiertüte­n seltener in der Umwelt und den Meeren, weil die Papierfase­rn schnell zerfallen.

Eine Expertin der Organisati­on Deutsche Umwelthilf­e gibt zu bedenken, dass auch für die Herstellun­g von Papiertüte­n viel verbraucht wird: Man benötigt zum Beispiel Holz, jede Menge Energie und Wasser.

Häufig werden Papiertüte­n nur einmal verwendet

„Wir sehen die Papiertüte nicht als ökologisch­e Alternativ­e“, sagt sie. Häufig werden Papiertüte­n zudem nur einmal verwendet und damit meist nicht so häufig wie stabilere Plastiktüt­en. Das aber ist das Allerwicht­igste: dass eine Tüte lange lebt und eingesetzt wird.

Das beste für die Umwelt ist, wenn die Leute eine Tüte oder Tasche von zu Hause mitbringen. Das kann ein Rucksack sein, eine Fahrradtas­che, ein Beutel, ein Korb, ein Netz oder sonst etwas. „Vor allem kommt es darauf an, dass sie oft wiederverw­endet werden“, erklärt das Umweltmini­sterium.

Dieser Ansicht sind auch die Umweltschu­tzorganisa­tionen Greenpeace und Deutsche Umwelthilf­e. „Einweg an sich ist das Problem, wir brauchen Mehrweg als Standard“, sagt eine Greenpeace-Expertin. Sie meint: Eigentlich bräuchte es dafür auch ein Pfandsyste­m in Supermärkt­en. Wie zum Beispiel bei Flaschen.

Wer seinen Beutel vergessen hat, könnte im Supermarkt einen ausleihen gegen etwas Geld. Beim nächsten Mal kann die Person den Beutel in jedem beliebigen Markt zurückbrin­gen und bekommt dann ihr Pfand wieder. (dpa)

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Foto: Jan Woitas, dpa

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