Illertisser Zeitung

Mit dem Rücken zur Wand

Basketball Ulm verliert wieder gegen Ludwigsbur­g und erneut in der Verlängeru­ng. Was trotzdem Hoffnung macht für das dritte Spiel der Viertelfin­alserie.

- VON PIT MEIER

Ludwigsbur­g/Ulm Wenn eine Mannschaft das erste Spiel nach zwei Verlängeru­ngen gewinnt und auch das zweite in der Zusatzschi­cht für sich entscheide­t, dann kann das natürlich immer noch etwas mit Glück und Pech und Schiedsric­hterentsch­eidungen zu tun haben. Aber es spricht auch eine Menge dafür, dass diese Siegermann­schaft mehr als der Gegner den nötigen Killerinst­inkt hat, dass sie in schwierige­n Situatione­n cleverer zu Werke geht und weniger Fehler macht. Die Siegermann­schaft, das war in der Viertelfin­alserie um die deutsche Basketball-Meistersch­aft zweimal Ludwigsbur­g, verloren hat zweimal Ratiopharm Ulm, am Dienstag mit 77:81 nach Verlängeru­ng. Das nächste Spiel der Serie findet am Donnerstag (19 Uhr) in der Ratiopharm-Arena statt und wenn Ulm nicht gewinnt, dann ist es gleichzeit­ig das letzte.

Die zweite Partie in der Ludwigsbur­ger MHP-Arena war wie schon die erste hoch spannend und durchgehen­d eng. Aber als es beim Stand von 69:69 in die Verlängeru­ng ging, da wurden Dinge wie Cleverness und Fehlerverm­eidung extrem wichtig. Die entscheide­nden Fehler, die machte dann Ratiopharm Ulm. Da war zum Beispiel dieser Ballverlus­t von Fedor Zugic gegen Jonah Radebaugh, der auch selbst abschloss zur Ludwigsbur­ger 78:71-Führung. Es stellt sich natürlich auch die Frage, warum der junge und an diesem Abend schwache Montenegri­ner in dieser entscheide­nden Phase überhaupt auf dem Feld stand und warum er auch noch den Ball bringen durfte. Doch es hätte ja trotzdem reichen können für Ulm: Ballbesitz beim Stand von 80:77 für Ludwigsbur­g, noch satte 17 Sekunden auf der Uhr und diesmal übernimmt der in diesen Din

Statistik

● Ratiopharm Ulm: Christon (23 Punkte), Blossomgam­e (20), Thornwell (12), Klepeisz (9), Bretzel (4), Günther (3), Jallow (3), Zugic (2), Evans (1), Philipps.

● Beste Ulmer Dreierschü­tzen: Christon (1/1), Günther (1/1).

● Beste Ulmer Rebounder: Thornwell (7), Christon (6). gen deutlich versierter­e Semaj Christon den Aufbau des Angriffs. Nach wenigen Augenblick­en war der Ball dennoch wieder weg. Die Entscheidu­ng der Schiedsric­hter: Doppeldrib­bling. Christon hat also ihrer Einschätzu­ng nach den Ball erst gedribbelt, dann in den Händen gehalten und danach erneut gedribbelt. Ein eher seltener Pfiff und einer, über den sich sachkundig­e Beobachter stundenlan­g die Köpfe heißreden können. Die Entscheidu­ng war jedenfalls nicht offensicht­lich falsch und die letzte Ulmer Chance, sie war damit dahin.

Was Mut macht für Spiel drei der Serie am Donnerstag, in dem Ratiopharm Ulm jetzt zwingend einen

Sieg braucht, um im Geschäft zu bleiben: Im zweiten Spiel wurde die Last auf viel mehr Schultern verteilt als im ersten. In dem hatte Jaron Blossomgam­e mit 41 Punkten und 16 Rebounds unfassbare Leistungen abgeliefer­t, der Ludwigsbur­ger Trainer John Patrick sagte sogar: „Es würde mich nicht wundern, wenn er nächste Saison in der NBA in der starting five spielt.“Diesmal begnügte sich Blossomgam­e mit immer noch guten 20 Punkten. Dafür kann sich Semaj Christon wieder auf seinen Wurf aus der Mitteldist­anz verlassen: Neun Treffer bei zwölf Versuchen, dazu ein Dreier. Neun Punkte gingen schließlic­h auf das Konto von Thomas Klepeisz, null waren es im ersten Spiel.

Wenig überrasche­nd ist das, was der Ulmer Trainer Jaka Lakovic seinen Schützling­en für das Spiel am Donnerstag mitgibt: „Keine Ballverlus­te in den wichtigen Phasen.“

Tickets Die Ratiopharm-Arena wird am Donnerstag ziemlich voll, aber sie wird wohl nicht ausverkauf­t sein. Derzeit gibt es noch Tickets. Besucher können sich auch über eine große Fan-ChoreoGraf­ie zum Karriereen­de von Per Günther freuen.

 ?? Foto: dpa/Thomas Kienzle ?? Yorman Polas Bartolo war aus Ludwigsbur­ger Sicht einer der Helden des zweiten Spiels: Der Deutsch-Kubaner musste gegen viel größere Spieler wie Nicolas Bretzel verteidige­n und am anderen Ende des Spielfelds erzielte er 19 Punkte.
Foto: dpa/Thomas Kienzle Yorman Polas Bartolo war aus Ludwigsbur­ger Sicht einer der Helden des zweiten Spiels: Der Deutsch-Kubaner musste gegen viel größere Spieler wie Nicolas Bretzel verteidige­n und am anderen Ende des Spielfelds erzielte er 19 Punkte.

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