Sie hat ein (Luxus-)Problem bei der EM
Schwimmen Jeanette Seitz darf nur dreimal starten. Dabei kann sie fast alle Strecken und Lagen.
Neu-Ulm Dass die eigentlich noch für dieses Jahr geplante Weltmeisterschaft im japanischen Fukuoka nun doch auf 2023 verschoben wurde, das passt Jeanette Seitz gar nicht in den Kram. Schließlich hat die Seniorenschwimmerin aus Neu-Ulm bei diversen Wettkämpfen bewiesen, dass sie in toller Form ist. Die Konzentration gilt nun eben der Europameisterschaft Ende August und Anfang September in Rom. Dort sind allerdings nur drei Starts pro Person erlaubt. Über 50 und 100 Meter Brust wird Jeanette Seitz mit Sicherheit schwimmen, die weitere Auswahl fällt schwer. Die Neu-Ulmerin ist eben auf sehr vielen Strecken und in allen Lagen schnell unterwegs.
Das hat sie in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder unter Beweis gestellt. Zum Beispiel im März, nur zwei Tage nach ihrer Genesung von einer CoronaInfektion. Bei der Deutschen Meisterschaft über die langen Strecken in Solingen wollte sie eigentlich nur die Form überprüfen und ohne große
Ambitionen schauen, was nach der Infektion schon wieder geht. Das Ergebnis: Drei Bestzeiten bei drei Starts, zwei deutsche Meistertitel über 200 Meter Brust und 200 Meter Rücken, eine eigentlich eher ungeliebte Lage. Fünf neue Bestzeiten und fünf Goldmedaillen waren es sogar bei den offenen holländischen Mastermeisterschaften in Eindhoven. Ende des vergangenen Jahres tauchte der Name von Jeanette Seitz insgesamt 16 Mal unter den Top Ten der Weltrangliste auf, über 100 Meter Brust wurde sie sogar auf Position eins geführt.
Worauf sich die Neu-Ulmerin besonders freut: Ende Juli wird sie ihren Trainer Nelson Silva endlich persönlich kennenlernen, nachdem die Kommunikation bisher noch ausschließlich online läuft. Der Brasilianer kommt für zwei Wochen nach Deutschland und er begleitet seinen erfolgreichen Schützling dann Anfang August gleich zu den Deutschen Meisterschaften nach Gera. (AZ/pim)