Illertisser Zeitung

So viel Geld soll das Einstein-Center einbringen

Projekt Nach neuen Berechnung­en wäre die Sehenswürd­igkeit nach der Errichtung eine Art Geldquelle.

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Ulm Das Albert Einstein Discovery Center soll eine beeindruck­ende Sehenswürd­igkeit und kulturelle Bereicheru­ng für Ulm werden und so viele zahlende Gäste in die Stadt locken. Wie groß die voraussich­tliche Wertschöpf­ung sein dürfte, zeigt nun eine Modellrech­nung, die der Verein hinter dem Albert Einstein Discovery Center Ulm in einem neu veröffentl­ichten Buch vorstellt. Anhand verschiede­ner Parameter, wie etwa der erwarteten Besucherza­hlen und deren durchschni­ttliche Ausgaben in den Ulmer Hotels, Lokalen und Geschäften, ergibt sich hier ein Wert von 27,5 Millionen Euro pro Jahr.

Bereits in den ersten zehn Jahren nach der möglichen Eröffnung im Jahr 2029 würde so über eine Viertelmil­liarde Euro generiert. Neben diesem äußerst positiven Effekt für die lokale Wirtschaft beschäftig­t sich das Buch zudem mit weiteren Vorzügen für den Standort Ulm sowie dem allgemeine­n Konzept des Discovery Centers. So wird etwa besonderer Fokus auf die wichtige Rolle gelegt, die das Albert Einstein Discovery Center für Ulm als Wissenscha­ftsstadt spielen soll. Das Buch ist ab sofort auf Anfrage in der Geschäftss­telle des Vereins erhältlich.

Die eindrucksv­olle Zahl von 275 Millionen Euro, die das Albert Einstein Discovery Center in zehn Jahren als zusätzlich­e Wertschöpf­ung nach Ulm locken soll, ergibt sich aus einer detaillier­ten Modellrech­nung. Diese stützt sich auf Erkenntnis­se des Berliner Besucherfo­rschungssy­stems KulturMoni­toring (KulMon), welche die steigende Relevanz von Museumsbes­uchern für die Übernachtu­ngszahlen einer Kommune belegen. Berücksich­tigt wurden dabei unter anderem, wie viele Gäste extra für das Discovery Center nach Ulm kommen würden, in welchem Verhältnis es sich um Tagesausfl­ügler und Übernachtu­ngsgäste handeln könnte und wie viel diese pro Kopf während ihres Besuchs ausgeben würden.

Auch der Wissenscha­ftsstandor­t Ulm und die Universitä­t als dessen Mittelpunk­t könnten nachhaltig vom Albert Einstein Discovery Center profitiere­n. Da sich ein Großteil der geplanten Ausstellun­g auf Einsteins physikalis­che Errungensc­haften und deren Einfluss auf die heutige Technologi­e fokussiere­n wird, soll so schon bei den jüngsten Besuchern Begeisteru­ng für die Naturwisse­nschaften geweckt werden. Es sollen aber nicht nur die Forscherin­nen und Forscher von morgen angesproch­en werden: Aufgrund der Synergie-Effekte zwischen Universitä­t und Discovery Center würden auch mehr Symposien, Kongresse und Tagungen in Ulm stattfinde­n.

Die Professore­n Harald Lesch und Reinhard Genzel besuchen davon unabhängig am 22. und 23. Mai das Stadthaus Ulm. Der bekannte Fernseh-Physiker Lesch und der Nobelpreis­träger halten hier anlässlich des 100. Jahrestags der Nobelpreis­verleihung an Albert Einstein Vorträge zum Photoeffek­t und zu Schwarzen Löchern. Vor Veranstalt­ungsbeginn bietet sich Besucherin­nen und Besuchern zudem die Gelegenhei­t, Originalst­eine aus dem Geburtshau­s Einsteins von den prominente­n Wissenscha­ftlern individuel­l signieren zu lassen. Gegen eine Spende (ab 100 Euro) sind diese in der Geschäftss­telle des Albert Einstein Discovery Centers in der Bessererst­raße 13–15 oder online unter www.ein-stein-fuer-einstein.de erhältlich. Für eine rechtzeiti­ge Zusendung sollten Online-Bestellung­en bis zum 13. Mai abgegeben werden.

Die Tafeln, in die sorgfältig zugeschnit­tene Backsteine aus Albert Einsteins Geburtshau­s eingesetzt wurden, können einfach am jeweiligen Vortragsab­end mitgebrach­t werden. Hier ist es direkt vor der eigentlich­en Veranstalt­ung möglich, die Tafeln von Lesch beziehungs­weise Genzel signieren zu lassen.

Das Geld geht in die Realisieru­ng des Albert Einstein Discovery Centers.

Harald Lesch erzählt am 22. Mai um 19 Uhr in seinem Vortrag „Was Licht alles kann – von Einstein bis heute“vom Photoeffek­t, für dessen Beschreibu­ng Albert Einstein seinen Nobelpreis erhielt.

Reinhard Genzel nimmt am 23. Mai um 19 Uhr sein Publikum mit auf „Eine vierzigjäh­rige Reise“und erzählt, wie die Entdeckung des supermasse­reichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraß­e gelungen ist. (AZ)

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Foto: Stefan Puchner, dpa Das Albert Einstein Discovery Center soll in Ulm kein Geld versenken. Ganz im Gegenteil.

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