Künftige Erstklässler dürfen Dorfschule besuchen
Bildung Aller Voraussicht nach werden die Schulneulinge aus der Gemeinde Oberroth auch vor Ort unterrichtet.
Buch/Oberroth Die Eltern der künftigen Oberrother Erstklässler können sich freuen: Aller Voraussicht nach werden auch ihre Kinder ab dem kommenden September die örtliche Dorfschule besuchen. Unter der Bedingung, dass die Gemeinde Oberroth die Beschaffung der für ein drittes Klassenzimmer notwendigen Ausstattung bis zum Schuljahresbeginn in Eigenregie und auf eigene Kosten übernimmt sowie die bauordnungsrechtlichen Voraussetzungen für den Klassenraum schafft, hat die Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Buch dem Vorhaben geschlossen zugestimmt. Jetzt muss nur noch der Gemeinderat Oberroth grünes Licht geben.
Viele Jahre lang haben die Gemeinde Oberroth und ihre Bürger erfolgreich für den Erhalt ihrer Dorfschule als Außenstelle der Grund- und Mittelschule Buch gekämpft. Während früher zu wenig Kinder Anlass zur Sorge um den Fortbestand der Schule gaben, treffen im neuen Schuljahr zwei geburtenstarke Jahrgänge aufeinander. Da nach der aktuellen ersten Jahrgangsstufe mit 16 Schülern im kommenden September wieder 16 Kinder eingeschult werden, würden sich für die künftige Kombiklasse 1 und 2 insgesamt 32 Schüler ergeben. Dies überschreite den für eine Grundschul-Kombiklasse derzeit geltenden Klassenteiler von 28 Schülern, informierte VG-Vorsitzender Markus Wöhrle. Eine Umfrage habe ergeben, dass unter den Eltern der künftigen Oberrother ABC-Schützen niemand sei, der sein Kind freiwillig nach Buch schicken würde.
Bereits bei der Oberrother Bürgerversammlung im März hatte eine Mutter den Wunsch der betroffenen Eltern klar zum Ausdruck gebracht: „Wir wollen nicht, dass unsere Kinder aus der harmonischen Dorfgemeinschaft herausgerissen werden und in manchen Fällen sogar Geschwister an unterschiedlichen Grundschulen unterrichtet werden.“
Entsprechend diesem
Elternwunsch soll zum kommenden Schuljahr in Oberroth eine dritte Klasse eingerichtet werden, sagte Bürgermeister Willibold Graf.
Als Klassenzimmer sei der im östlichen Bereich des Schulhauses vorhandene, bisherige Frauenbundraum vorgesehen, der bereits regelmäßig als Gruppenraum sowie für Werk- und Wahlunterricht genutzt werde. „Momentan gilt diese Lösung temporär“, sagte Graf.
Um den 58 Quadratmeter großen Raum als Klassenzimmer zu nutzen, seien kleinere Umbauarbeiten und die Erstellung eines Brandschutzgutachtens notwendig. Die Kosten dafür trage die Gemeinde Oberroth.
Sowohl die Regierung von Schwaben als auch das Schulamt Neu-Ulm hätten mitgeteilt, dass die VG Buch als Sachaufwandsträger entscheiden könne, ob die Kinder in Räumen der Oberroth-Außenstelle oder im Bucher Schulhaus unterrichtet werden, berichtete VG-Vorsitzender Wöhrle. Auf Nachfrage erklärte sich auch der Bucher Schulleiter Henry Lang bei der VG-Sitzung damit einverstanden, dass die neue Klasse in Oberroth eingerichtet wird. Schließlich spiele es keine Rolle, ob die zusätzlich benötigte Lehrkraft die Schüler in der Grundund Mittelschule Buch oder an deren Oberrother Außenstelle unterrichte.