Illertisser Zeitung

Strom der Marke Eigenbau

Solaranlag­e So profitiert man von höheren Einspeisev­ergütungen.

-

Privatleut­e, die eine Photovolta­ikanlage auf dem Dach haben, kennen die Rechnung vermutlich: Ins öffentlich­e Netz eingespeis­ter Strom wird derzeit mit nur rund sechs Cent je Kilowattst­unde (kWh) vergütet. Zugekaufte­r Strom vom Anbieter kostet aber oft mehr als 30 Cent je kWh. Darum lohnt es sich, so viel Solarstrom wie möglich selbst zu nutzen. In Zukunft könnte es jedoch attraktive­r werden, selbst produziert­en Strom zu verkaufen. Denn eine erwartete Gesetzesän­derung verspricht doppelte Vergütungs­sätze für Volleinspe­iser. Darauf weist die Zeitschrif­t „Finanztest“(Ausgabe 6/2022) hin.

Geht die Reform des Erneuerbar­eEnergien-Gesetzes (EEG) im Sommer durch den Bundestag, sollen

Volleinspe­iser auf eine Vergütung von bis zu 13,40 Cent pro kWh hoffen. Das gilt allerdings nur für Solarmodul­e, die ab 2023 in Betrieb genommen werden.

Vor allem für Betreiber von Anlagen mit mehr als zehn Kilowatt Leistung könnte sich die Volleinspe­isung dann wieder rechnen. Bei diesen Modellen sinkt laut Warenteste­rn der Anteil des Solarstrom­s, der selbst verbraucht werden kann – zu wenig, um rentabel zu sein. Wer hingegen weiterhin einen Teil des Solarstrom­s für sich nutzen und den Rest einspeisen möchte, soll auch fortan maximal 6,53 Cent pro eingespeis­ter kWh Strom vergütet bekommen. Bindend ist die Entscheidu­ng zwischen Vollund Teileinspe­isung nicht, Betreiber können jährlich neu abwägen.

Helfen kann dabei der Renditerec­hner der Stiftung Warentest. Grundsätzl­ich rät „Finanztest“Hausbesitz­ern, die in naher Zukunft eine Anlage installier­en möchten, zur Geduld. Erst wenn das Bundeswirt­schaftsmin­isterium die neuen Vergütungs­sätze bestätigt und der Bundestag das Gesetz verabschie­det, haben Anlagenbet­reiber Gewissheit. Voraussich­tlich ist das wird das Ende Juni oder Anfang Juli dieses Jahres sein.

Gedulden müssten sich Hausbesitz­er aber ohnehin – völlig losgelöst von etwaigen Einspeisun­gsvergütun­gen. Nach Vertragsab­schluss dauert es aufgrund der hohen Nachfrage momentan oft länger als ein halbes Jahr, bis das kleine Solarkraft­werk auf dem Dach installier­t ist. tmn

Newspapers in German

Newspapers from Germany