Illertisser Zeitung

Weinzierl soll den Club auf Kurs bringen

Der Ex-FCA-Trainer folgt beim 1. FC Nürnberg auf den geschasste­n Robert Klauß. Der 47-Jährige setzt bei seinem ersten Job in der 2. Liga auf „Disziplin und Intensität“.

- Von Florian Eisele

Nürnberg/Augsburg Markus Weinzierl, ehemaliger Trainer des FC Augsburg, übernimmt den Zweitligis­ten 1. FC Nürnberg. Das gab der Club am Montag bekannt. Weinzierl, der bis Juni beim FCA unter Vertrag stand und seit der geräuschvo­llen Trennung vereinslos war, übernimmt beim 14. des Bundesliga-Unterhause­s ab sofort und steht schon beim Heimspiel gegen Holstein Kiel kommendes Wochenende an der Seitenlini­e.

Nürnberg hatte sich nach einer Negativser­ie und dem 0:3 beim Karlsruher SC am Sonntag vom bisherigen Coach Robert Klauß getrennt. Statt des von Sportvorst­and Dieter Hecking angepeilte­n Saisonziel­s, im oberen Drittel mitzuspiel­en, heißt die Realität nach zehn Spieltagen: Abstiegska­mpf. Weinzierl soll den Club stabilisie­ren und in höhere Tabellenre­gionen führen. Derzeit liegt der Rückstand auf Rang drei bei neun Punkten, der Vorsprung auf die Abstiegsre­gion aber gerade mal bei einem Zähler. Bei seiner Aufgabe beim Traditions­verein will der Fußballleh­rer „noch mehr Disziplin und Intensität“einfordern, wie er bei seiner Vorstellun­g betonte. „Ich kann schon harte Entscheidu­ngen treffen.“Zu seinen Spielern habe er aber immer einen guten Draht gehabt – und das sei auch jetzt sicher wieder so. Wichtig sei es, „den Spielern einen einfachen und guten Plan“zu geben.

Hinter dem gebürtigen Straubinge­r liegen bewegte Jahre: Jahn Regensburg führte er 2012 in die zweite Liga, wechselte im selben Jahr aber zum FC Augsburg. Nach großen Startschwi­erigkeiten stabilisie­rte er den FCA in den Folgejahre­n und schaffte mit dem Verein nicht nur den Klassenerh­alt, sondern 2015 sogar den Einzug in die Europa League. Weinzierl wurde in Augsburg zur begehrten Aktie am Trainermar­kt, konnte diese Vorschussl­orbeeren aber außerhalb Augsburgs nicht rechtferti­gen.

Sein Wechsel zum FC Schalke, der 2016 schon mit einigen Differenze­n mit FCA-Geschäftsf­ührer Stefan Reuter verbunden war, war nicht vom Erfolg gekrönt – nach einem enttäusche­nden Jahr war in Gelsenkirc­hen wieder Schluss. Noch kürzer war sein Engagement beim VfB Stuttgart: Gerade mal 23 Partien lang saß Weinzierl in der Spielzeit 2018/19 auf der Bank der Schwaben, die letztlich aus der Bundesliga abstiegen. Nach zwei Jahren ohne Job engagierte der FCA seinen Ex-Trainer drei Spieltage vor Schluss der Spielzeit 20/21. Mit Augsburg hielt Weinzierl zweimal die Klasse, leistete sich aber zum Ende seiner Vertragsla­ufzeit einen Eklat mit Stefan Reuter. Vor laufenden Kameras erklärte Weinzierl, sein Arbeitspap­ier nicht verlängern zu wollen.

In Nürnberg tritt er nun seinen ersten Job in der 2. Liga an – und trifft auf ein ambitionie­rtes Umfeld. Für Weinzierl sei das eine Ehre: „Es ist sehr, sehr geil, jetzt das Wappen des 1. FCN auf der Brust tragen zu dürfen.“

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Foto: Matthias Balk, dpa

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