Skoda Kodiaq Sportline
Wer nach einem großen, geräumigen, komfortablen, zugstarken und trotzdem relativ kostengünstigen SUV sucht, der liegt mit dem facegelifteten Kodiaq von Skoda sicherlich richtig. Perfekt ist aber auch er nicht. Allerdings sind seine Schwächen gering und gut verschmerzbar, wie sich bei unserem Test zeigte.
Bullig kommt er daher, der Skoda Kodiaq in der Allradversion, optisch nicht besonders aufregend oder extrem chic, aber dafür mit vielen inneren Werten, zum Beispiel dem Innenraum. Er ist nicht nur angenehm und praktisch gestaltet, wenn auch mit einigen Hartplastikteilen, sondern auch riesig. Die Sitze sind langstreckentauglich und auch hinten bietet der SUV massig Platz, sowohl in der zweiten und eventuell in der dritten Sitzreihe als auch im Kofferraum.
Er ist gut beladbar und kann durch variable Rücksitze und den Beifahrersitz, alles umklappbar, beinahe beliebig erweitert werden. Auch der Fahrer freut sich über einen angenehmen Arbeitsplatz. Gute Übersicht zeichnet den größten Skoda SUV ebenso aus wie leichte Handelbarkeit. Fast etwas überfrachtet wirken die vielen Anzeigen in den Displays. Die Flut von Informationsmöglichkeiten und Daten zu überschauen, ist anfangs etwas schwierig.
Angenehm werden alle Insassen die vielen kleinen serienmäßigen Extras wie Regenschirm in der Türe, Eiskratzer im Tankdeckel, Klapptische an den Vordersitzen oder den ausklappbaren
Türkantenschutz und vieles mehr finden. Das gibt es großteils nur bei Skoda. Warum nicht bei anderen Marken?
Angenehm für alle dürfte auch das Fahrverhalten des Allrad-Kodiaq sein. Sein Fahrwerk ist eher komfortabel abgestimmt, nicht zu hart und nicht zu weich, die Wankbewegungen halten sich stark in Grenzen, der Vortrieb fühlt sich unspektakulär an. Der Vierzylinder-Diesel sorgt für ordentliche
Beschleunigungswerte, aber auch nicht mehr, und das DSG-Siebengang-Getriebe schaltet zügig und ruckfrei in jeder Situation.
Was negativ auffällt: Der Wagen nimmt das Gas meist verzögert an, er scheint quasi Luft zu holen, ehe er die zur Verfügung stehende Kraft richtig umsetzt. Im niederen Drehzahlbereich wirkt er, im Gegensatz zum höheren, leicht schwach. Dafür überzeugt der Verbrauch: Er liegt, je nach Gasfuß und vorausschauender Fahrweise zwischen 5,5 und 10,5 Litern. Mit 6,5 Litern lässt sich der 1752 Kilogramm schwere SUV allerdings zügig bewegen. Und das trotz Allradantrieb. Der dürfte hierzulande eher für den Winter- und Zugbetrieb als für das harte Gelände gedacht sein.
Wer gerne viele Assistenzsysteme hat und verwendet, der dürfte mit einem Modell wie dem voll ausgestatteten Testwagen zufrieden
• Benzinmotor 1968 ccm
• 190 PS, 186 Nm
• CO²-Emission 150 gr/km • L/B/H 4,70 /1,88/1,68 m • Leergewicht 1742 kg
• Zuladung 675 kg
• Kofferraum 650-2065 l
• 0-100 km/h 8,9 Sek.
• Normverbrauch 5,7 l
• Spitze 210 km/h
• Preis ab 38.190 Euro
• Testwagen 51.259 Euro