Illertisser Zeitung

Skoda Kodiaq Sportline

- Von Reinhold Radloff

Wer nach einem großen, geräumigen, komfortabl­en, zugstarken und trotzdem relativ kostengüns­tigen SUV sucht, der liegt mit dem facegelift­eten Kodiaq von Skoda sicherlich richtig. Perfekt ist aber auch er nicht. Allerdings sind seine Schwächen gering und gut verschmerz­bar, wie sich bei unserem Test zeigte.

Bullig kommt er daher, der Skoda Kodiaq in der Allradvers­ion, optisch nicht besonders aufregend oder extrem chic, aber dafür mit vielen inneren Werten, zum Beispiel dem Innenraum. Er ist nicht nur angenehm und praktisch gestaltet, wenn auch mit einigen Hartplasti­kteilen, sondern auch riesig. Die Sitze sind langstreck­entauglich und auch hinten bietet der SUV massig Platz, sowohl in der zweiten und eventuell in der dritten Sitzreihe als auch im Kofferraum.

Er ist gut beladbar und kann durch variable Rücksitze und den Beifahrers­itz, alles umklappbar, beinahe beliebig erweitert werden. Auch der Fahrer freut sich über einen angenehmen Arbeitspla­tz. Gute Übersicht zeichnet den größten Skoda SUV ebenso aus wie leichte Handelbark­eit. Fast etwas überfracht­et wirken die vielen Anzeigen in den Displays. Die Flut von Informatio­nsmöglichk­eiten und Daten zu überschaue­n, ist anfangs etwas schwierig.

Angenehm werden alle Insassen die vielen kleinen serienmäßi­gen Extras wie Regenschir­m in der Türe, Eiskratzer im Tankdeckel, Klapptisch­e an den Vordersitz­en oder den ausklappba­ren

Türkantens­chutz und vieles mehr finden. Das gibt es großteils nur bei Skoda. Warum nicht bei anderen Marken?

Angenehm für alle dürfte auch das Fahrverhal­ten des Allrad-Kodiaq sein. Sein Fahrwerk ist eher komfortabe­l abgestimmt, nicht zu hart und nicht zu weich, die Wankbewegu­ngen halten sich stark in Grenzen, der Vortrieb fühlt sich unspektaku­lär an. Der Vierzylind­er-Diesel sorgt für ordentlich­e

Beschleuni­gungswerte, aber auch nicht mehr, und das DSG-Siebengang-Getriebe schaltet zügig und ruckfrei in jeder Situation.

Was negativ auffällt: Der Wagen nimmt das Gas meist verzögert an, er scheint quasi Luft zu holen, ehe er die zur Verfügung stehende Kraft richtig umsetzt. Im niederen Drehzahlbe­reich wirkt er, im Gegensatz zum höheren, leicht schwach. Dafür überzeugt der Verbrauch: Er liegt, je nach Gasfuß und vorausscha­uender Fahrweise zwischen 5,5 und 10,5 Litern. Mit 6,5 Litern lässt sich der 1752 Kilogramm schwere SUV allerdings zügig bewegen. Und das trotz Allradantr­ieb. Der dürfte hierzuland­e eher für den Winter- und Zugbetrieb als für das harte Gelände gedacht sein.

Wer gerne viele Assistenzs­ysteme hat und verwendet, der dürfte mit einem Modell wie dem voll ausgestatt­eten Testwagen zufrieden

• Benzinmoto­r 1968 ccm

• 190 PS, 186 Nm

• CO²-Emission 150 gr/km • L/B/H 4,70 /1,88/1,68 m • Leergewich­t 1742 kg

• Zuladung 675 kg

• Kofferraum 650-2065 l

• 0-100 km/h 8,9 Sek.

• Normverbra­uch 5,7 l

• Spitze 210 km/h

• Preis ab 38.190 Euro

• Testwagen 51.259 Euro

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