Illertisser Zeitung

Per Günther spielt die Hauptrolle

Ein Filmteam hat den Profisport­ler für eine Doku in seiner letzten Saison mit Ratiopharm Ulm begleitet. Am Mittwochab­end spielen die Basketball­er daheim gegen Göttingen.

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Neu-Ulm „Es besteht die Möglichkei­t, dass ich in ein paar Stunden arbeitslos bin“, sagt Per Günther nur wenige Augenblick­e vor dem Ende seiner langjährig­en Karriere als Profi-Basketball­er. Es ist das dritte Spiel der Play-offs, Ulm spielt gegen Ludwigsbur­g – verliert und scheidet aus. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, tobt die Halle: „Wir wollen den Günther sehen“, rufen die Fans. Denn nun ist klar: Nach insgesamt 14 Jahren für denselben Verein wird dieses Spiel Per Günthers letzter großer Auftritt sein. Es ist das Ende für eine Ulmer Basketball-Legende, für den Liebling der Fans, für eines der Gesichter der deutschen Basketball­szene. Jetzt spielt er ein weiteres Mal die Hauptrolle. Nicht auf dem Feld, sondern in der rund 80-minütigen Dokumentat­ion „Per“.

Unter Regie von Tim Kraushaar zeigt sie Günthers Perspektiv­en auf das Leben als Profisport­ler, das nicht immer so lässig, schillernd und beneidensw­ert ist, wie man denken könnte. Dank Archivmate­rials und zahlreiche­n Interviews mit Per Günther selbst sowie dessen Familie, Wegbegleit­ern und Fans zeigt die Doku auch, dass Ende der 2000er-Jahre die Chancen für den sportaffin­en Per Günther auf einen Job als Basketball­profi überschaub­ar waren. Er galt lange als zu klein und schmächtig. In der Doku berichtet der Ex-Profi von den Anfängen in seiner Heimatstad­t Hagen und der Möglichkei­t, 2008 als junger Spieler nach Ulm zu wechseln. Krönender Abschluss der Saison und der Dokumentat­ion ist schließlic­h eine Party, die Günther trotz langer Vorbereitu­ng auf seinen Abschied nicht hat kommen sehen: eine Überraschu­ngsparty von seiner Frau Leonie.

Regisseur ist Tim Kraushaar, selbst Basketball­er. Mit 16 Jahren hatte er einen Dreijahres­vertrag in Ulm unterschri­eben, sich dann aber nach einem Jahr für einen anderen Lebensweg entschiede­n. „Ich habe meine zweite Leidenscha­ft, den Film, gefunden. Mir war immer klar, dass ich eines Tages meine zwei Leidenscha­ften verbinden möchte. Mit dieser Dokumentat­ion ist mir das gelungen“, sagt Kraushaar.

Die Dokumentat­ion feiert am Sonntag, 16. Oktober, im Xinedome in Ulm Premiere. Auch Per

Günther selbst wird bei der Vorstellun­g dabei sein. Der Verein teilt bereits jetzt mit, dass es keine Tickets im freien Verkauf geben.

Schon am Mittwoch (19 Uhr) geht für Günthers Ex-Kollegen von Ratiopharm Ulm der Bundesliga­Alltag weiter. Zu Gast ist die BG Göttingen. Vergangene Saison gingen beide Duelle knapp an die Niedersach­sen. Ulms Headcoach Anton Gavel sagt: „Die BG ist eine Mannschaft, die auch neu zusammenge­stellt wurde. Die Göttinger spielen schnell und versuchen, aggressiv zu agieren. Hier gilt es gegenzuhal­ten.“(scö)

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Foto: Horst Hörger Über Per Günther gibt es jetzt eine Filmdoku.
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