Ein Strafzettel für die Polizei-Chefs
Alle Menschen machen Fehler. Doch manche Fehler sind besonders peinlich, weil man es eigentlich besser wissen müsste: Wenn ein professioneller Rennfahrer zum Beispiel beim privaten Ausparken einen Pfeiler rammt. Oder der renommierte Chirurg beim Tranchieren der Weihnachtsgans scheitert. In München ist einigen Spitzenkräften der bayerischen Polizei etwas Peinliches passiert, was sie nicht nur qua Amt eigentlich hätten besser wissen müssen: Sie wurden beim Falschparken erwischt. Und zwar nicht irgendwo. Sondern direkt beim Münchner Polizeipräsidium.
Wie einige Münchner Zeitungen berichten, handelte es sich bei den Falschparkern, von denen einer sogar in der Feuerwehranfahrtszone stand, um Gäste des jährlichen Polizeigottesdienstes in der benachbarten Münchner Frauenkirche. Zu dem hatte der oberste Dienstherr aller bayerischen Polizisten, Innenminister Joachim Herrmann (CSU), samt anschließendem Leberkäs-Empfang geladen.
Für die falsch geparkten Dienstlimousinen, dem Vernehmen nach unter anderem die des Landespolizeipräsidenten sowie des Polizeipräsidenten für Oberbayern Süd, habe ausdrücklich keine Ausnahmegenehmigung bestanden, erklärte das Polizeipräsidium München, das laut Süddeutscher Zeitung den Vorfall „mit betonter Zurückhaltung“bestätigte. Schon auf der Einladung sei zudem ausdrücklich auf die fehlenden Parkplätze hingewiesen worden.
Ob die Parksünder ihre Knöllchen nun aus eigener Tasche bezahlen müssen, blieb jedoch zunächst offen. Der peinliche Lapsus werde „polizeiintern nachbereitet“, hieß es nur. Die Kontonummer für die Begleichung des Strafzettels dürfte den Falschparkern immerhin bekannt sein.