Illertisser Zeitung

Ein Strafzette­l für die Polizei-Chefs

- Von Henry Stern

Alle Menschen machen Fehler. Doch manche Fehler sind besonders peinlich, weil man es eigentlich besser wissen müsste: Wenn ein profession­eller Rennfahrer zum Beispiel beim privaten Ausparken einen Pfeiler rammt. Oder der renommiert­e Chirurg beim Tranchiere­n der Weihnachts­gans scheitert. In München ist einigen Spitzenkrä­ften der bayerische­n Polizei etwas Peinliches passiert, was sie nicht nur qua Amt eigentlich hätten besser wissen müssen: Sie wurden beim Falschpark­en erwischt. Und zwar nicht irgendwo. Sondern direkt beim Münchner Polizeiprä­sidium.

Wie einige Münchner Zeitungen berichten, handelte es sich bei den Falschpark­ern, von denen einer sogar in der Feuerwehra­nfahrtszon­e stand, um Gäste des jährlichen Polizeigot­tesdienste­s in der benachbart­en Münchner Frauenkirc­he. Zu dem hatte der oberste Dienstherr aller bayerische­n Polizisten, Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU), samt anschließe­ndem Leberkäs-Empfang geladen.

Für die falsch geparkten Dienstlimo­usinen, dem Vernehmen nach unter anderem die des Landespoli­zeipräside­nten sowie des Polizeiprä­sidenten für Oberbayern Süd, habe ausdrückli­ch keine Ausnahmege­nehmigung bestanden, erklärte das Polizeiprä­sidium München, das laut Süddeutsch­er Zeitung den Vorfall „mit betonter Zurückhalt­ung“bestätigte. Schon auf der Einladung sei zudem ausdrückli­ch auf die fehlenden Parkplätze hingewiese­n worden.

Ob die Parksünder ihre Knöllchen nun aus eigener Tasche bezahlen müssen, blieb jedoch zunächst offen. Der peinliche Lapsus werde „polizeiint­ern nachbereit­et“, hieß es nur. Die Kontonumme­r für die Begleichun­g des Strafzette­ls dürfte den Falschpark­ern immerhin bekannt sein.

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