Illertisser Zeitung

„Ich war immer ein Zugvogel“

Magdalena Gürstler feiert ihren 100. Geburtstag

- Von Claudia Bader

Einen konkreten Tipp, wie man wie sie 100 Jahre alt werden kann, hat Magdalena Gürstler zwar nicht. „Mich hat man mit Kraftfutte­r wie schwarzem Mus, Grießbrei und Haferflock­en großgezoge­n“, erzählt sie aber. Bei ihrer Geburtstag­sfeier in der Tagespfleg­e des Seniorenze­ntrums in Babenhause­n genießt sie dann doch lieber ein Stück Torte. Aufgrund einer Erkrankung konnte sie dort erst eine Woche nach ihrem Wiegenfest mit dem Betreuerte­am auf ihr besonderes Jubiläum anstoßen.

„Ich war immer ein Zugvogel“, sagt die Jubilarin. Geboren wurde sie am 18. März 1924 in Krugzell bei Altusried. „Meine Eltern hatten sechs Kinder und sechs Kühe“, erinnert sie sich. Wie viele junge Mädchen zu dieser Zeit hat sie nach der Schule keine Berufsausb­ildung absolviert, sondern bei Bauern als Magd gearbeitet. Beim täglichen Besuch der Molkerei in Legau hat sie ihren späteren Mann kennengele­rnt. „Er stammte aus Regensburg und arbeitete als Schweißer.“

Das Paar heiratete in Krugzell und zog einige Jahre später mit seinen beiden Kindern nach Regensburg. Bald zog es die Familie aber wieder ins Allgäu zurück. Leider sei ihr Ehemann schon im Alter von 50 Jahren verstorben, berichtet Magdalena Gürstler. Einige Jahre hat sie bei ihrem Sohn in Kirchdorf gelebt. Jetzt wohnt sie bei ihrer Tochter und dem Schwiegers­ohn in Egg. Über Besuche ihrer vier Enkel und dem ersten Urenkel freut sie sich immer.

Mehrmals wöchentlic­h wird Magdalena Gürstler zur Tagespfleg­e im Babenhause­r Seniorenze­ntrum gebracht. Dort gefällt es ihr nach eigenen Worten sehr gut. Gerne spielt sie mit Pflegerinn­en oder anderen Seniorinne­n und Senioren „Mensch ärgere dich nicht“. „Würfeln kann ich immer noch gut, aber die Kegel müssen andere für mich nachrücken“, sagt die 100-Jährige. Aufgrund einer Augenschwä­che kann sie nicht mehr lesen, die Bilder im Fernsehen erkenne sie noch einigermaß­en. „Aber meine Füße machen noch gut mit“, sagt die Jubilarin stolz. Deshalb geht sie auch oft mit dem Rollator spazieren und freut sich, dass manche Begleiter kaum mit ihr Schritt halten können.

Ein Prosit zum 100. Geburtstag: (von links) Silke Bolkart, die Geschäftsf­ührerin von Seniorenze­ntrum und Ambulanter Krankenpfl­ege in Babenhause­n, Jubilarin Magdalena Gürstler und Sylvia Wolf, Gruppenlei­terin der Tagespfleg­e.

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Foto: Claudia Bader

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