Unmut in Osterberg: Wann wird die Oberrother Straße ausgebaut?
Die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt steht schon seit Jahren auf der Agenda. Doch das Vorhaben ist ins Stocken geraten. Die Landrätin kam zum Ortstermin.
Der noch ausstehende Komplettausbau der Osterberger Ortsdurchfahrt scheint wieder in den Hintergrund geraten zu sein. Bei einem Ortstermin mit Landrätin Eva Treu und den Gemeinderatsmitgliedern erläuterte Bürgermeister Martin Werner, dass der Ärger und der Unmut über den schleppenden Fortgang des Projekts mehr und mehr wächst. Für weiteres Unverständnis und Informationsbedarf hat jüngst gesorgt, dass der Ausbau der Oberrother Straße als Teil der Kreisstraße NU7 nicht mehr im Haushaltsplan des Landkreises Neu-Ulm für 2024 enthalten ist.
Werner betonte, dass man sich von Osterberger Seite schon seit mehr als 20 Jahren für die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt einsetze. 2004 sei beispielsweise die Stützmauer entlang der Ortsdurchfahrt als vorbereitende Maßnahme erneuert worden. Dann dauerte es wieder bis zum Jahr 2016, bis der nächste Schritt folgte. Damals wurde ein Teil der Ortsdurchfahrt
beziehungsweise der NU7 im Bereich der Hauptstraße ausgebaut. Die Neubaustrecke reicht vom Ortseingang bis zur Kindertagesstätte. Das entspricht grob der Hälfte der Ortsdurchfahrt.
Eigentlich war es geplant, anschließend auch den Rest der Ortsdurchfahrt zügig zu erneuern. Nun sind wiederum acht Jahre vergangen. Wichtig ist dem Bürgermeister die Feststellung, dass es nicht am Gemeinderat liege, dass nichts vorwärtsgeht: „Wir haben uns immer engagiert für den Fortgang des Projekts eingesetzt.“
Mittlerweile ist laut Gemeinderat Jürgen Blechschmidt schon aus Gründen einer funktionierenden Wasserversorgung Zeitdruck gegeben. Zweiter Bürgermeister Christian Magel erklärte, dass es inzwischen regelmäßig zu Wasserrohrbrüchen im Bereich der Oberrother Straße komme. Auch der Straßenbelag ist in einem maroden Zustand. Risse und Fehlstellen reihen sich aneinander. Mehrere Engstellen im Straßenverlauf und der fehlende Gehweg führen außerdem dazu, dass vor allem die
Schulkinder unmittelbar den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt seien.
Die Landrätin betonte nach der Besichtigung, dass es unstrittig sei, dass die Oberrother Straße Sanierungsbedarf
hat. Und, dass es nicht gut sei, dass Schulkinder auf der Kreisstraße zum Schulbus laufen müssen. Auch Wasser- und Abwasserleitungen müssten erneuert werden. „Den Unmut darüber, dass nichts vorwärtsgeht, kann ich verstehen“, sagte Eva Treu.
Dass das Bauvorhaben nicht mehr im Kreishaushalt gelistet ist, hänge damit zusammen, dass es seit 2021 keinen Planungsfortschritt
mehr gegeben habe. Offen sind demnach Grundstücksfragen. Um die Engstellen beseitigen und einen Gehweg bauen zu können, ist der Erwerb von Privatgrund erforderlich. Die Landrätin sicherte zu, dass sie zeitnah klären werde, ob und in welcher Form noch Grundstückserwerb erforderlich ist. Sobald dies in Erfahrung gebracht ist, könne man die Gespräche wieder aufnehmen und auch das Staatliche Bauamt in Krumbach einbeziehen.
Die zeitlichen Verzögerungen werden laut Bürgermeister Martin Werner auch den gemeindlichen Haushalt kräftig belasten. Schließlich muss Osterberg die Kosten für Wasser- und Abwasserleitungen und den Gehweg übernehmen. Einerseits seien die Darlehenszinsen zwischenzeitlich stark gestiegen und andererseits wisse man nicht, wie lange man noch Zuschüsse durch das Förderprogramm „RzWas“bekommen kann. Eva Treu meinte abschließend, dass es Ziel sein muss, 2025 mit dem Ausbau der NU7 im Bereich der Oberrother Straße weiter voranzukommen.