Unterroth sucht den Zusammenschluss
Beim Abfall ändert sich ab 2026 etwas. Zudem strebt die Gemeinde zusammen mit anderen an, bis 2045 durch erneuerbare Energien autark zu sein.
Das Ende von Unterroths Hoheit über die Abfallentsorgung rückt näher. Wie berichtet, zählt Unterroth zu den elf Kommunen, die sich für die Rückübertragung der abfallwirtschaftlichen Aufgaben an den Landkreis Neu-Ulm entschieden haben. Die getroffene Vereinbarung tritt zum 1. Januar 2026 in Kraft und endet zum 31. Dezember 2035. Nun wurden Details geklärt. Noch ein weiteres Vorhaben soll gemeinsam angegangen werden: Wie Unterroth im Verbund mit den ILE-Kommunen bis 2045 die Wärmeversorgung komplett auf erneuerbare Energien umstellen kann.
Bei der Müllentsorgung verlängert sich die getroffene Vereinbarung zur Rückübertragung automatisch um fünf weitere Jahre, sofern sie nicht mit einer Frist von 24 Monaten gekündigt wird, teilte der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) mit. Der Wertstoffhof in Unterroth wird vom AWB gepachtet, das Personal kann von Unterroth übernommen werden. Der Pachtvertrag
läuft bis 2040 und verlängert sich auf unbestimmte Zeit weiter, sofern nicht mit einer Frist von 36 Monaten gekündigt wird. Der gemeindliche Bauhof sammelt gegen Entschädigung weiterhin wilde Müllablagerungen und bringt sie zu einem festgelegten Wertstoffhof mit einem eigens bereitgestellten Container. Den Inhalt holt der AWB regelmäßig zur Entsorgung in der Müllverbrennungsanlage Weißenhorn ab. Ebenfalls gegen Entschädigung hält der Bauhof das Umfeld der Container für Altglas, Papier oder Grüngut sauber.
Damit der Landkreis erfassen kann, wer alles das Abfallentsorgungssystem nutzt, stellt die Gemeinde Unterroth ihre Daten zur Verfügung. Noch unklar ist, wie die von der Kommune auch weiterhin zur Verfügung gestellten Windelsäcke verwaltet werden können. Die kostenfreie Ausgabe ist aus Sicht des AWB Neu-Ulm nicht gebührenfähig. Um die Verwaltung zu vereinfachen, möchte die Gemeinde das Thema Windeltonne/sack jedoch beim AWB Neu-Ulm ansiedeln. Unter anderem sei ein Ziel der Rückübertragung abfallwirtschaftlicher Aufgaben an den Landkreis, Kapazitäten für andere Angelegenheiten freizubekommen, war die Meinung von Bürgermeister Norbert Poppele. Unterroth gibt im Jahr durchschnittlich 930 Windelsäcke aus, wobei die Kosten vom Gemeindehaushalt getragen werden. Im Jahr 2023 waren das knapp 2300 Euro. Für 2024 sind 49 Personen zum Erhalt der Windelsäcke berechtigt. Der Gemeinderat stimmte dem geplanten Verfahren einhellig zu, über die Vergabe der Windelsäcke soll nochmals verhandelt werden.
Entsprechend den Gesetzesvorgaben zur Erstellung einer treibhausgasneutralen kommunalen Wärmeplanung möchten die Kommunen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Iller-RothBiber gemeinsam vorgehen – vorbehaltlich einer Förderzusage. Zur ILE Iller-Roth-Biber gehören Buch, Illertissen, Kellmünz, Oberroth, Osterberg, Roggenburg und Unterroth. Der entsprechende Antrag wurde im Vorjahr eingereicht, der Fördersatz soll 90 Prozent betragen.
Für die Antragstellung wurde eine Kostenschätzung eingeholt, die für Unterroth rund 6000 Euro und den errechneten Eigenanteil von 603,25 Euro ergab. Inhalte der Wärmeplanung sind etwa Bestandsanalyse, Darstellung der Versorgungsarten oder eine Umsetzungsstrategie, wobei das Büro PD, ein Beratungsunternehmen für Bund, Länder, Kommunen sowie andere öffentliche Einrichtungen, kostenfrei unterstützt. Nach Vergabe der Förderung sollen die Planungen sofort starten, der Umsetzungszeitraum endet am 30. April 2025. Dem Vorhaben stimmte der Gemeinderat bei drei Gegenstimmen zu.