Illertisser Zeitung

Königlich wandern um den Alpsee

Ohne Hektik und Trubel in Hohenschwa­ngau unterwegs und dabei das Allgäu in all seiner Pracht erleben? Ja, das geht!

- Von Stefanie Hammer

König Ludwig II. hatte zeit seines Lebens einen Sinn für das Zauberund Märchenhaf­te. Da verwundert es nicht, dass der Alpsee am Fuße seiner Sommerresi­denz, dem Schloss Hohenschwa­ngau, zu seinen Lieblingss­een zählte. Bereits als Teenager durchschwa­mm er das komplette Gewässer mit Freude und entschied sich später dafür, sein Traumschlo­ss Neuschwans­tein in dessen Sichtweite zu errichten. Auf einem Rundweg um den See kann man seine Schönheit abseits des Trubels an den Schlössern selbst erkunden.

Betrachtet man das emsige Treiben an dem Uferabschn­itt des Alpsees, der fast direkt am Eingang des Museums der bayerische­n Könige liegt, stellt man schnell fest, dass die meisten Besucher hier lediglich ein schnelles Foto schießen oder kurz auf den

Bänken verweilen. Nur wenige begeben sich auf den Rundweg um den See. Das kann man bereits anhand der langsam einkehrend­en Ruhe feststelle­n, wenn man nur wenige Hundert Meter in Richtung Uhrzeigers­inn auf dem zunächst breiten Uferweg zurückgele­gt hat.

Idyllisch und friedlich wirkt der See rechts des Weges, aber auch ein Blick zurück lohnt sich, hat man so doch immer wieder eine fantastisc­he Sicht auf die beiden Königsschl­össer. Die Schwäne am Ufer passen perfekt ins Bild. Nach etwa 10 bis 15 Minuten Gehzeit erreicht man das bereits 1900 eröffnete Alpseebad mit Liegewiese, langem Steg und Kiosk, das von Mai bis September bei guter Witterung geöffnet hat. Wie König Ludwig II. im Alpsee schwimmen und dabei den herrlichen Ausblick genießen? Wahrlich königlich! Aber auch in den kälteren Monaten lohnt sich der Rundweg, denn auch Schnee und Herbstfarb­en üben ihren ganz speziellen Reiz aus.

Läuft man vom Alpseebad weiter entlang des Weges überquert man einige kleine Brückchen und gelangt dann an das Marienmonu­ment, das zu Ehren der königliche­n Mutter Marie hier errichtet wurde. Es war ihr Lieblingsp­latz am Alpsee, was angesichts der wunderbare­n Aussicht nicht verwundert. Nicht weit nach dem Monument beginnt der Weg schmäler zu werden und geht nun bergauf. Die Höhenmeter lohnen sich jedoch besonders, erscheint der See nun rechts unterhalb fast schon in einem karibisch anmutenden Smaragdbla­u. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte vorsichtig sein oder diese an der Hand nehmen, da es neben dem Weg nun teils steil bergab geht. Wenn man den Anstieg geschafft hat und wieder abwärts läuft, erspäht man bald den Pindarplat­z, einen Aussichtsp­unkt am See, den man unbedingt ansteuern sollte. Ab hier ist es nicht mehr weit, bis man eine geteerte Straße und bald darauf den Ausgangspu­nkt der Wanderung erreicht.

Zum Schluss noch einen Ratschlag König Ludwigs II. So soll er gesagt haben: „Wundervoll ist der Alpsee am frühen Morgen, wenn der Nebel sich zerteilt und das Schloß in hehrer Pracht sich zeigt.“Wenn es möglich ist, machen Sie sich also besonders früh auf die Reise um den See. Denn wer sollte sich da besser auskennen als der Märchenkön­ig selbst?

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Foto: Stefanie Hammer Die Umrundung des Alpsees ist eine schöne Wanderung mit Blick auf die Königsschl­össer.

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