Illertisser Zeitung

Was hat ein Manhattan mit der Kirche zu tun?

In Altenstadt treffen sich Gläubige zu einem Cocktail-Walk. Gebete, Bibelstell­en und Drinks sind die Zutaten dieses Gemeinscha­ftserlebni­sses.

- Von Zita Schmid

Verbindung­en zum Glauben entdeckt man auf vielfältig­e Weise auch außerhalb von Kirchenmau­ern – etwa bei einem Spaziergan­g durch Altenstadt. Das wurde beim „Cocktail-Walk“, zu dem die Pfarreieng­emeinschaf­t (PG) Altenstadt eingeladen hatte, auf kreative Weise deutlich. Mit der Entstehung­sgeschicht­e zu den jeweiligen Getränken, mit Gebeten, Bibelstell­en und natürlich dem Trinken der Cocktails war es für die 50 Teilnehmer­innen und Teilnehmer vor allem auch ein außergewöh­nliches Gemeinscha­ftserlebni­s.

„Ich finde es auch toll, dass wir die Gläser mit heimnehmen dürfen. Damit erinnern wir uns immer daran“, war nur eine von vielen begeistert­en Aussagen, die am Ende der Veranstalt­ung zu hören waren. Diese Gläser, mit dem Logo der PG Altenstadt versehen, wurden zu Beginn an alle verteilt. Daraus wurde später getrunken.

Doch wo sind nun die Parallelen? Cocktails würden geschüttel­t, andere gerührt und deren Zubereitun­g sei nicht selten ein Ritual. „Auch in der Kirche gibt es viele Rituale“, waren dazu die ersten erklärende­n Hinweise von Pfarrer Thomas Kleinle. Cocktails werden gerne zusammen getrunken. Kirchenrit­uale sollten immer auch ein Gemeinscha­ftserlebni­s sein.

So begann bei schönem Wetter, mit noch leeren Gläsern in den Händen und voller Erwartung der Walk vom Pfarrheim in Richtung Pausenhof der Grundschul­e. „Manhattan“hieß der erste Cocktail. Dieser entstand in den 1870erJahr­en in den USA. Whisky wird dazu mit Wermut und Orangensaf­t gemischt. Mit Manhattan, dem bekannten Stadtbezir­k von New York, verbindet man dessen markante Skyline mit den riesigen Hochhäuser­n, wie der Pfarrer ausführte. Was sind unsere ganz persönlich­en „Hochhäuser“, die wir haben und die uns ausmachen? Welche „Hochhäuser“sind in unserem Glauben besonders markant? Mit diesen gedanklich­en Verknüpfun­gen zur Skyline wurde der erste Cocktail eingeschen­kt. Wie bei den weiteren drei Stationen gab es immer auch eine Variante ohne Alkohol.

Der Weg führte dann zu einem Feldkreuz, zum Mühlbach und wieder zurück zum Pfarrheim. Serviert wurden die Cocktails „Cosmopolit­an“, „Margaritha“und zuletzt „Hurricane“, immer auch verbunden mit Interpreta­tionen zum Glauben und Leben. So entstand in der Gruppe, die mit jüngeren (mindestens 18 Jahre alt) und älteren Personen bunt gemischt war, schnell ein reger Meinungsau­stausch. Auch als die Cocktails schon leer waren, löste sich diese zusammenge­fundene Gemeinscha­ft nur sehr langsam auf. Wohl auch ein Hinweis, dass dieser erste Cocktail-Walk der PG sehr erfolgreic­h war.

Vorbereite­t und durchgefüh­rt wurde er vom sogenannte­n Qualitätsm­anagement der Pfarreieng­emeinschaf­t. Zu dieser Ideenwerks­tatt, wie das Team auch bezeichnet werden könnte, gehören neben Pfarrer Thomas Kleinle weitere Haupt- und Ehrenamtli­che aus der PG, so Christine Schneider, Barbara Zanker, Gerlinde Pistel, Franz Eibelsgrub­er und Barbara Käufler.

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Foto: Zita Schmid Die Cocktail-Walk-Gruppe bei einem Halt auf ihrem Spaziergan­g durch Altenstadt.

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