Bedingt verrückt
Manga, Manga ... japanische Zeichentrickfilme mit hoch emotionalen fern-östlichen Geschichten sind, unter Jugendlichen, Kult: Also gibt es das Peppermint Anime Festival mit 19 Filmen und viel Drumherum. Darunter The Anthem of the Heart, die Geschichte eines Mädchens, das glaubt, durch unbedachte Worte ihre Familie zerstört zu haben. Eine Fee versiegelt ihr den Mund, sie kommuniziert nur noch per E-Mail und SMS. Eines Tages wird sie zur Schülersprecherin gewählt. Vielleicht findet ja der charmante Takumi ihre Stimme wieder. (www.peppermintanime.de, Mathäser, Sa 6.2.)
Gibt’s ein richtiges Leben im falschen? Marcel Seehuber und Moritz Springer wollten wissen, ob es denn (noch oder wieder) so etwas gibt wie eine anarchistische Bewegung. Für ihre Doku Projekt A – Eine Reise zu anarchistischen Projekten in Europa haben sie einen völlig unchaotischen Kongress in der Schweiz besucht, ließen sich in Barcelona die Wurzeln der einst mächtigen, anarchistischen Gewerkschaftsbewegung erklären, waren in Athen zu Zeiten der größten Krise, fragten nach den Motiven und Lebensweisen engagierter Protestler gegen AKWs und Castor-Transporte – und landeten schließlich beim Münchner Kartoffel-Kombinat, das, ohne es zu wissen, alltagstaugliche anarchistische Grundsätze pflegt. (Ab 4.2., am Di 16.2. Regiegespräch im Monopol).
Der gescheiterte Filmhochschulabsolvent Stefan (39) schlägt sich, im Winter, in der Schweiz, als anonymer „Jugendherbergstester“durch, kämpft mit einem Drehbuch, das nie fertig wird, will seine Beziehung retten ... Wintergast ist ein lakonisch-komisches Roadmovie von Andy Herzog und Matthias Günter. (Werkstattkino, ab 11.2.)
Der acht Jahre alte Klaus wird zuhause von den Eltern unterrichtet. Als ein junger Mann mit in die Wohnung zieht, um in Ruhe an einem Werk zu schaffen, gerät das neurotische Beziehungsgefüge ins Wanken. Der Bunker von Nikias Chrissos ist „einer der derzeit aufregendsten deutschen Filme … ein vorbildlich bizarres Meisterstück ... Gerade so als hätten Wenzel Storch und Helge Schneider gemeinsam mit David Lynch exzessiv am Kleber geschnüffelt und sich dabei „Ekel Alfred” in Endlosschleife reingepfiffen“weiß die Taz. (Werkstattkino, ab 11.2.).