Bettina Plecher
Isarlauf
(rororo)
Was macht eine Krimi-Autorin, die kein Blut sehen kann? Und deren HeldenDuo Frieda May und Quirin Quast zur Hälfte aus einem Toxikologen besteht? Sie nimmt Gift. Die Aura von Eleganz und Geisteswürze. Todesursache quasi geklärt. Ein Psychiater kollabiert beim Marathon durch den OlyPark. Das Prä-Auschcheck-Gebahren des Läufers indiziert Quast eher einen Drogencocktail als ein analoger Pumpenflop. Beim Toten tauchen dann versteckte Fotos auf, die zumindest ein Motiv andeuten. Q&M müssen diesmal noch undercoverer schnüffeln. Ihre neue Chefin an der Eisbachklinik hat ein verschärftes Auge auf die beiden Querulanten. Wäre dies ein Hasenbergl-boiled Muxploitation-Crimer, dann hieße das Schnüffel-Duo Superhigh & Bad-Assistant Toxy Town. Tagline: Who’s the smartassed bitch aroun’? Toxy Town – brother man, she ain’t no clown. Aber wir sind mehr so im Lehel und Edelschwabing. Ärzte- und Karrieristen-Milieu. Da wird nicht geprügelt. Dafür nachhaltig intrigiert, machtdemonstriert, powergemobbt. Bettina Plechers Klinik-Backstaging macht wieder enorm Spaß. Voll feiner böser Beobachtungen. Und immer wieder Sätze, die man sich auf den Synapsen zergehen lässt. Das Tempo stimmt auch. Ein Genuss.
Tipp: Am 10.5. liest Bettina Plecher auf dem Münchner Krimifestival im Klinikum Rechts der Isar, Info: www.bettina-plecher.de