HEIMSPIEL
– Platten aus München
Es ist kein Zufall, dass Mario Knapp aka Mobile Ethnic Minority sein neues Album Good (Hausboot) ausgerechnet auf Phil Vetters Label veröffentlicht. Die zwei sind, wie man so schön sagt, recht dicke, freundschaftlich verbunden und im musikalischen Geiste erst recht eng beinander. Wobei Knapp im Gegensatz zu Vetter nicht im Traum daran denkt, sich der Deutsch-Doktrin zu unterwerfen. So textet er weiterhin in englischer Sprache und das macht er richtig gut, wie in „True Love Letter“und „In It For Love“etwa, oder bei „Slow And Deep“und in „Goodbye“. Musikalisch herrscht immer noch drastische Reduzierung, weswegen er im Booklet großen Wert darauf legt, dass dieses Album lediglich mit Gitarre, Bass und Stimme eingespielt wurde. Hörenswerter, minimalistischer Americana-Space-Folk aus München wie er schöner nicht sein könnte. (25.2. Substanz) Den Musiker Stefan Noelle kennt man schon seit vielen Jahren als kongenialen Partner von Alex Haas, mit dem er zusammen Unsere Lieblinge ist. Jetzt hat er sich mal ohne seinen Dauerpartner an die Öffentlichkeit getraut und das kann sich wahrlich hören lassen. Zwischen Chanson-Jazz und Liedermacher-Pop erzählt Noelle auf Meinetwegen im Regen (Nasswetter) die kleinen feinen, manchmal auch garstigen Geschichten vom Alltag über die obligatorische „Erdbeerbowle“, den unumgänglichen „Nachtfrost“und, nun ja, kackende „Hundebesitzer“, die nicht so gut wegkommen ... Manchmal hat das was von Götz Alsmann, manchmal von Reinhard Mey. Die Musik bleibt reduziert-akustisch und bewegt sich durch das Mittun von Musikern wie Georg Alkofer (g), Florian Riedl (cl, fl) und Sebastian Gieck (dr) stets auf höchstem Niveau. (18.2. Starnberger Bahnhof, )